Kreis Kleve Flughafengegner glauben nicht an Job-Motor Airport

Kreis Kleve · Die Aktionsgemeinschaft gegen Fluglärm und Luftverschmutzung aus Kevelaer nimmt Stellung zum Strukturwandel im Luftverkehr. Weil sich in der Branche viele Veränderungen vollziehen, die auch Auswirkungen auf den Flughafen in Weeze haben dürften, seien auch Arbeitsplätze gefährdet.

Die Flughafengegner schreiben: "Airlines sehen sich weltweit durch hohe Kerosinpreise und einen starken Wettbewerb gezwungen, die Effizienz zu erhöhen. Weniger nachgefragte Strecken, nicht ausgelastete Flugzeuge und kleinere Flughäfen werden gestrichen. 1975 kamen auf eine Million beförderte Passagiere noch etwa 2100 Jobs an Flughäfen. 2005 war bedingt durch Rationalisierungen diese Zahl auf 850 Jobs gesunken. In Zukunft wird mit 500 Jobs pro eine Million Passagiere gerechnet. An typischen Low-Cost-Airports wie Weeze liege die Zahl oft noch darunter.

Die Kritiker haben aus Aufsätzen von Wissenschaftlern entnommen, dass die Luftfahrtindustrie in ihren Veröffentlichungen und Gutachten die Zusammenhänge nur teilweise beleuchte. "Die Veröffentlichungen der Luftfahrtindustrie lassen systematische Lücken und geben kein objektives Bild. Einseitig werden nur ganz bestimmte Arbeitsmarktwirkungen angesprochen und andere weggelassen. Die Arbeitsmarktwirkungen der Branche werden übertrieben dargestellt", lautet die Kritik. Die Flughafengegner, vertreten durch Hildegard Nigbur aus Rees, akzeptieren nicht, dass Flughäfen Job-Motoren darstellten. "Es handelt sich häufig eher um den Wunsch, eingeführte Geschäftsmodelle nicht ändern zu müssen, und um das Prestigeziel regionaler Instanzen."

(nik)
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