Hans-Josef Kuypers Flächen: Immer größer, immer höher

Kleve · Der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve macht das Thema Existenzgründung zum Schwerpunkt des Jahres.

 Das riesige Gewerbegebiet des Zweckverbands Goch-Weeze in unmittelbarer Nähe zur Autobahnausfahrt umfasst 49 Hektar Fläche und ist ein Beispiel für das Interesse von Investoren an immer größer werdenden Industrieflächen.

Das riesige Gewerbegebiet des Zweckverbands Goch-Weeze in unmittelbarer Nähe zur Autobahnausfahrt umfasst 49 Hektar Fläche und ist ein Beispiel für das Interesse von Investoren an immer größer werdenden Industrieflächen.

Foto: Gottfried Evers

Kreis Kleve Die Zeit der Neujahrsempfänge von Dehoga bis IHK ist vorbei. Die Zeit der großen Messen hat mit der "Grünen Woche" in Berlin schon begonnen. Das Interesse an wirtschaftlichen Themen aller Art ist seit dem ersten Tag des neuen Jahres ungebrochen. Mit Hans-Josef Kuypers, dem Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve, sprach Jürgen Loosen, Leitender Regionalredakteur der Rheinischen Post, über Erfahrungen aus dem alten Jahr und Erwartungen an das neue Jahr.

Das Jahr ist noch jung. Wie sieht die Welt der Wirtschaftsförderung im Kreis Kleve zur Stunde aus?

hans-josef kuypers Wir haben allen Grund, mit einer gehörigen Portion Optimismus neue Herausforderungen zu suchen. Erinnert sei nur an die stolze Zahl von Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten von über 97.000 im abgelaufenen Jahr. Eine Bestmarke für das Kreisgebiet. Der Januar hat uns bereits überraschende Momente beschert. Es läuft gut an.

Geht das ein wenig präziser?

Kuypers Selbstverständlich. Wir gehen nach Sichtung der Beherbergungsstatistik für unseren Kreis Kleve davon aus, dass uns nach dem Rekord des Jahres 2016 von 902.000 Übernachtungen eine weitere Steigerung ins Haus steht. Bis Ende November waren es schon 897.000. Bis zur Touristikmesse Niederrhein im März wissen wir mehr. Wenn wir davon ausgehen, dass der Klever Investor Bernd Zevens dem Standort Wallfahrtsstadt Kevelaer in diesem Kalenderjahr wie geplant noch ein weiteres Rilano Hotel beschert, dann dürfte sich diese Erfolgsspur weiter fortsetzen. Und wenn wir denn schon beim Tourismus sind: Landrat Wolfgang Spreen hat für die nächsten Monate den Start in den Ausbau eines Knotenpunktsystems für den Fahrradtourismus zugesichert. Auch das wird uns weitere Freunde bescheren und die Magnetwirkung des Kreisgebietes steigern helfen.

Vor wenigen Wochen hieß es: "Wir möchten uns deutlicher um Existenzgründungen kümmern." Steht dieses Ziel weiterhin?

Kuypers Ja, und wie: Unsere enge Zusammenarbeit mit den Sparkassen und Volksbanken im Kreisgebiet hat dazu geführt, dass Gründungen zum Schwerpunkt unseres Jahresprogramms geworden sind. Es wird für jede Stadt und Gemeinde im Kreis Kleve einen Programminhalt geben, von den Vier-Augen-Gesprächen zur Existenzgründung bis hin zu gleich drei großen Gründerseminaren in Geldern, Kleve und Rees. Wir werden noch manche spannende Gründergeschichte hören. Und das Zentrum Entrepreneurship, kurz ZEN |4 in Kalkar-Kehrum, das gerade erst vorgestellt wurde, flankiert diese Anstrengungen natürlich.

Wie sieht es aus bei der Nachfrage nach Gewerbegebieten?

Kuypers Fast unerklärlich gut. In den wenigen Tagen des Monats Januar sind bei der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve Nachfragen nach Industrieflächen in einer Größenordnung von 80 Hektar angekommen. Zum Vergleich: Im vorletzten Jahr 2016 wurden im Kreisgebiet nach Informationen des Grundstücksmarktberichtes insgesamt gerade mal 24,2 Hektar verkauft. Bevor die Freude auf diese Anfragen überbordet: Die Nachfragen zeigen ein "Immer größer" und "Immer höher" - und werden nur von wenigen Kommunen noch bedient werden können. Investoren wünschen sich mittlerweile 20 Hektar Fläche mit Bauhöhen bis zu 36 Metern. Damit werden sich die Kommunen vor Ort auseinandersetzen und beantworten müssen, ob man das kann und möchte.

(RP)
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