Corona-Krise gefährdet Existenzgrundlage Fitnessstudios wollen Lockerungen

Kleve/Goch · Die hiesigen Betreiber könnten Hygienevorschriften einhalten. Daher fordern sie Gleichbehandlung und appellieren an die NRW-Landesregierung, die bestehenden Restriktionen für ihre Branche zurückzunehmen.

 In der Corona-Krise mussten Fitnessstudios schließen. Die hiesigen Betreiber fordern nun Lockerungen von der Landesregierung.

In der Corona-Krise mussten Fitnessstudios schließen. Die hiesigen Betreiber fordern nun Lockerungen von der Landesregierung.

Foto: dpa/Ondøej Hájek

Seit Mitte März herrscht in den Fitnessstudios der Region gespenstische Leere. Von sportlicher Betriebsamkeit keine Spur – auch bei Ferdi Schumacher nicht. Der 50-Jährige betreibt drei Studios unter dem Namen Fun Sports in Goch, Emmerich und Kleve. „Finanziell sieht es von Monat zu Monat schlechter aus. Bisher überstehen wir die Krise deshalb noch unbeschadet, weil wir auf zuletzt starke Jahre zurückblicken“, sagt der Klever. Er aber will den Status quo nicht akzeptieren. So startete er eine Petition im Internet und verfasste einen Brief an die nordrhein-westfälische Landesregierung. Er meint: „Wir können alle Hygienevorschriften, die das Virus erfordert, einhalten.“

So würden die Räumlichkeiten nicht nur flächendeckend und regelmäßig desinfiziert. Auch habe er die Geräte im Abstand von zwei Metern zueinander aufgestellt. Eine Maskenpflicht sei obligatorisch. „Die Zeit des undurchsichtigen Hin und Her muss ein Ende finden. Wir brauchen jetzt ein sinnvolles Regelwerk der Politik, damit die Betriebe wieder anlaufen können“, sagt Schumacher.

Ähnlich sieht es auch Lena van Elsbergen von Maxmove in Kranenburg. „Es ist nicht nachvollziehbar, warum gewisse Branchen öffnen dürfen und andere nicht. Sofern Rahmenbedingungen eingehalten werden können, sollten gleiche Konditionen für alle Branchen gelten“, sagt sie. Immerhin werde man verantwortungsbewusst mit der Situation umgehen. So habe man etwa Trainingsflächen mit Desinfektionsspendern ausgestattet. Außerdem würden Sportler mit Regelungen zur Gerätehygiene ans Training herangeführt, sollte der Corona-Lockdown zeitnah ein Ende finden.

Auch für Heiko Gratzki, Geschäftsführer von BeFit, sei eine schnelle Wiederaufnahme des Betriebs wichtig. „Durch die Schließung der Studios wurde uns die Geschäftsgrundlage entzogen, der Großteil der laufenden Kosten aber bleibt bestehen“, sagt er. Gratzki weist zudem darauf hin, dass das Training im Fitnessstudio eine starke soziale Komponente mit sich bringe und außerdem zur Stressbewältigung beitrage. Dies sei in Corona-Zeiten besonders wichtig.

Aktuell bleibt den Fitnessstudios der Region jedoch bloß das Training auf digitalem Wege. „Wir brauchen jetzt schnell positive Signale der Landesregierung. Das wäre überfällig“, sagt Fitnesstrainer Ferdi Schumacher.

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