Fischessen der Bundeswehr in Kalkar Premiere für den neuen Kasernenchef

kalkar · Kalkars neuer Kommandeur empfing zahlreiche Soldaten und Vertreter der zivilen Gesellschaft zum traditionellen Aschermittwochs-Fischessen. Thema des Vortrags war der Ausbau des Doppelstandorts Kalkar-Uedem.

 Vor dem traditionellen Fischessen in der Kalkarer Kaserne hielt der neue Kommandeur des Standorts, General Klaus Habersetzer, eine Rede zum Ausbau der militärischen Liegenschaften in seiner Verantwortung. Fast 200 Gäste hörten zu.

Vor dem traditionellen Fischessen in der Kalkarer Kaserne hielt der neue Kommandeur des Standorts, General Klaus Habersetzer, eine Rede zum Ausbau der militärischen Liegenschaften in seiner Verantwortung. Fast 200 Gäste hörten zu.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Kein schlechter Spaß, mit dem Generalleutnant Klaus Habersetzer seine Rede zum Aschermittwochs-Fischessen begann: Der Bayer, der erst seit Herbst 2018 Kommandeur des Zentrums Luftoperationen ist, erzählte, wie sich im Mittelalter adlige Leute um die ungeliebte Christenpflicht herum schummelten, an Aschermittwoch (und den 40 Tagen bis Ostern) kein Fleisch zu essen: Die feinen Herren wiesen ihre Jäger an, angeschossenes Wild in einem Weiher unter Wasser zu drücken, um es so zu unter Wasser lebenden Tieren zu erklären. Wer immer nun hoffte, in einem kleinen Eckchen des Buffets Fleisch vorzufinden, hatte Pech: Auch in diesem Jahr gab es nur im Wasser gefangene Leckereien zu essen, keine „ertränkten“.

Damit hatte es sich dann aber auch in puncto Humor, denn der alljährliche Empfang im Offizierscasino ist nun einmal eine eher formelle Angelegenheit. Eine, die dennoch beliebt ist, denn neben leckeren Häppchen und Getränken besteht dabei auch immer die Möglichkeit, mit vielen Menschen ins Gespräch zu kommen. Die lange Gästeliste bewies einmal mehr, dass die Bürger aus Kalkar, Uedem und Umgebung der Einladung in die Kaserne stets gerne folgen. Allen voran wurden die „Garnisons-Bürgermeister“ von Kalkar und Uedem, Britta Schulz und Rainer Weber, willkommen geheißen.

Erst wenige Tage vor Karneval hatte Generalmajor Huhn als stellvertretender Kommandeur in Abwesenheit des Chefs zum Richtfest am Paulsberg in Uedem eingeladen. Denn dort entsteht derzeit das neue Gebäude des Zentrums Luftoperationen: 38 Millionen Euro werden in Beton und in Technik investiert – eine Summe, die sicherlich beeindruckend hoch ist, aber den Firmen der nahen Umgebung auch viele Aufträge beschert. Parallel dazu wird bekanntlich auch in Kalkar investiert – insgesamt geht es um mehr als 150 Millionen Euro. „Sie sehen, dass auch in wirtschaftlicher Hinsicht die Bundeswehr für die Region große Bedeutung hat“, so Habersetzer.

Nach seinen Worten habe das Zentrum Luftoperationen ein bewegendes Jahr hinter sich. Generalleutnant Joachim Wundrak wurde öffentlich mit einem Großen Zapfenstreich auf dem Kalkarer Marktplatz verabschiedet und er selbst eingeführt. Die Struktur des Standorts verändere sich erheblich. Zum Air Intelligence Centre und dem Geo-Informationszentrum Luftwaffe kamen die Nationale und Multinationale Führung sowie das Zentrum Weltraumoperationen hinzu. Das alles im „laufenden Betrieb“ und in Verbindung mit vielen Aufgaben im Ausland.

Die fast 200 Gäste am Aschermittwoch ließen sich in Erinnerung rufen, dass die Stäbe und Gefechtsstände in Kalkar und Uedem in wichtige Übungen und Operationen der Bundeswehr und der Nato eingebunden sind. So trägt das Zentrum Luftoperationen derzeit die Verantwortung für den Einsatz der Luftwaffe in Estland, wo deutsche Eurofighter gemeinsam mit ihren Nato-Partnern den Luftraum über dem Baltikum sichern. „Diese Mission ist ein Paradebeispiel für die Besonderheiten dieses Standortes“, so General Habersetzer. Während nämlich die nationale Führung der rund 180 Soldaten nahe der estnischen Hauptstadt Tallinn durch den Stab des Zentrum Luftoperationen erfolgt, ist der Nato-Gefechtsstand in Uedem für die taktische Führung der Gesamtmission verantwortlich.

Gerade im Beisein von Zivilisten war es dem Kommandeut ein Anliegen, daran zu erinnern, dass die Soldaten, die in Kalkar, Uedem oder auch in Xanten-Marienbaum stationiert sind, regelmäßig harte Einsätze haben und dabei erhebliche Entbehrungen auf sich nehmen. In Afghanistan, dem Kosovo, in Jordanien, Estland und in Mali bemühen sich deutsche Soldaten darum, den Frieden zu sichern oder herbeizuführen. „Und dabei sind sie über viele Monate von Familie und Freunden getrennt.“

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