Kleve Figaro mit rotem Teppich

Kleve · Benefizkonzert: Kino überträgt aus London live Mozart-Oper.

Das Glas Sekt steht kalt und der rote Teppich wird ausgerollt, wenn am 5. Oktober im frisch renovierten Saal 1 des Klever Tichelparkkinos die Hochzeit des Figaros "gegeben" wird. Der Figaro ist mit Bass-Bariton Erwin Schrott besetzt. Im Gegensatz zur Bayreuth-Übertragung wird Mozarts "Hochzeit des Figaro" tatsächlich live übertragen - aus dem Royal Opera House in London - als Benefizkonzert der Rotary-Clubs zugunsten der Flüchtlinge in Kleve.

Ab 19 Uhr können die Besucher über den roten Teppich schreiten, um 19.45 Uhr beginnt die Oper. Dabei lockt das Kino nicht nur mit der Übertragung aus der altehrwürdigen Londoner Spielstätte, sondern lädt auch zum Blick hinter den Kulissen, sagt Kino-Geschäftsführer Reinhard Berens. Empfangen wird die Übertragung in HD-Qualität über die Satellitenschüssel auf dem Kino-Dach. Mozarts Figaro ist ein schillerndes, böses und musikalisch funkelndes Stück Komödie, in dem der Schritt vom Betrüger zum Betrogenen kaum weiter ist als der von einer Arie zur nächsten, wie die Theater Dortmund den Inhalt beschreiben, der auf einer französischen Komödie gründet. Die Hochzeit von Figaro und Susanna, zwei Bediensteten am Hofe des Grafen, ist gefährdet, da sich alle Beteiligten in einem komplexen Beziehungsgeflecht verstricken. Und der Graf auch noch an das Recht der ersten Nacht denkt. Mozarts Musik verzaubert, begeistert.

Der Figaro gehört zu den beliebtesten Opern, und steht jetzt bei der Royal Opera auf dem Spielplan. 35 Euro kostet der Eintritt zu diesem Theater-Erlebnis der cineastischen Art, 100 Besucher müssen kommen, damit sich das Experiment rechnet, erklärt Berens. Zehn Euro des Eintritts gehen an die Aktion des Inner Wheel Club Kleve, der damit die Flüchtlingshilfe Kleve unterstützt, unter anderem mit dem mit diversen Hilfsmitteln gepackten Willkommens-Rucksack für alle Flüchtlinge im Aufnahmelager der Turnhalle in Kleve-Kellen, erklärt Berens.

Claus Peters vom Rotary Club Kleve und Inka Groetschel vom Emmericher Club sind zuversichtlich, dass sich genug Opernfreunde für eine gelungene Veranstaltung finden. Vor allem in den Niederlanden seien solche Übertragungen beliebt, sagt Groetschel.

(mgr)
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