Feuerwehrübung Extrem starkes Unwetter als Ausgangslage

Führungsstab der Feuerwehr und weitere Hilfsorganisatoren übten zwei Tag die Zusammenarbeit.

So das Szenario: Die angenommene Warnmeldung des Deutschen Wetterdienstes (DWD), die bei der Leitstelle des Kreises Kleve eingegangen war, ließ nichts Gutes erahnen: Denn für den Kreis Kleve wurde für die nächsten 24 Stunden die Warnstufe „violett“, extrem starkes Unwetter ausgerufen. Länger anhaltende Niederschläge bei Temperaturen um  den Gefrierpunkt würden als nasser, schwerer Schnee fallen. Verbunden mit den starken Sturmböen könnten auch vereinzelt Schneeverwehungen entstehen. An dem anstehenden Wochenende, an der das starke Unwetter erwartet wurde, waren im Kreis Kleve keine Großveranstaltungen geplant. Lediglich kleinere Veranstaltungen wie Karneval und Theater sollten in den unterschiedlichsten Veranstaltungshallen und -räumen in den Städten und Gemeinden des Kreises Kleve durchgeführt werden. Dann setzte der starke Schneefall ein. Schnell musste die Autobahn in Richtung Köln zwischen Goch und Uedem wegen querstehender LKW in voll gesperrt werden. Zahlreiche Personen standen im Stau und auch auf den Nebenstraßen lief so gut wie nichts mehr. In der Kreisleitstelle kam es zu einem erhöhten Einsatzaufkommen im Bereich der technischen Hilfeleistung/Brandschutz und des Rettungsdienstes. Damit nicht genug, verunfallte der RE 10 der NordWestBahn auf der Bahnstrecke von Krefeld nach Kleve kurz vor dem Ortseingang Kevelaer. Aufgrund weiterer unklarer Einsatzentwicklungen und der bereits anderen, laufenden Einsätze, wurde schließlich der Kreisbrandmeister (KBM) durch die Leitstelle informiert, der die Einrichtung des Führungsstabes anordnete, der sich im Kreisfeuerwehrwehrhaus in Goch einfinden sollte. „Sämtliche Sachgebiete, vom Personal, über Lage, Einsatz, Versorgung, Presse- und Medienarbeitet, sowie Information bzw. Kommunikation wurden zum Zwecke dieser Übung mehrfach besetzt, wobei der Leiter der Feuerwehr Kleve, Ralf Benkel, als Leiter des Stabes fungierte“, erklärt KBM Reiner Gilles. Hinzu kamen Mitarbeiter der verschiedenen Hilfsorganisatoren, wie DRK, DLRG, THW, MHD, der Polizei und der Bundeswehr, bzw. des Kreises Kleve.

„Aus der Regie um Karl-Heinz Bauhaus von der Feuerwehr Akademie Niederrhein wurden während des gesamten Übungsszenario weitere, verschiedene Lagen eingespielt, so dass sich der Stab über mangelnde Arbeit nicht beklagen konnte“, so Gilles weiter, der mit seinem Stellvertreter Norbert Jansen die Arbeit „seines Stabes“ beobachtete. Lagebesprechungen, die fiktive Verbindung zum Krisenstab des Kreises, kurzum das Zusammenwirken sämtlicher Hilfsorganisationen wurde an diesem Übungswochenende auf dem Prüfstand gestellt. „Innerhalb der Übung waren zum Ende hin alleine im Bereich der Feuerwehr planerisch über 2500 Feuerwehrleute auf die verschiedenen Einsatzbereiche eingesetzt. Hinzukamen hunderte Einsatzkräfte aus den Bereichen der verschiedenen Hilfsorganisatoren“, ergänzt Gilles Stellvertreter Norbert Jansen. Kurzum, der Führungsstab hatte im Rahmen der 2tägigen Übung alle Hände voll zu tun, an dessen Ende nach der Manöverkritik der Wunsch geäußert wurde, auf diesem Niveau weiter zu arbeiten, um im Falle eines Falles bestens gerüstet zu sein. Schließlich habe man zahlreiche Erkenntnisse über das Zusammenwirken der Kräfte erhalten.

In den 16 Kommunen des Kreises Kleve leisten derzeit in 83 Ortswehren 2671 aktive Einsatzkräfte der Feuerwehr ihren freiwilligen Dienst. Hinzu kommen insgesamt 466 Mitglieder der Jugendfeuer und 209 Mitglieder, die den Musik- bzw. Spielmannszügen angehören.

In der Alters- und Ehrenabteilung sind derzeit 818 Mitglieder gelistet.

Organisiert sind sämtliche Angehörige der Freiwilligen Feuerwehr im Kreisfeuerwehrverband, der von Kreisbrandmeister Reiner Gilles und seinen beiden Stellvertretern Thomas Derksen und Norbert Jansen geführt wird.

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