Kleve Feuerwache in Kleve wegen Asbest-Verdacht geschlossen

Kleve · Es waren eigentlich nur "normale" Reparaturen, die an alten, teilweise undicht gewordenen Abflussrohren aus Eternit am vergangenen Montag in der Klever Feuerwache an der Brabanterstraße erledigt werden mussten. Doch da die Rohre unter anderem krebserregendes Asbest enthalten, äußerten Mitglieder des Klever Löschzuges nach Aussage von Stadtbrandinspektor Achim Rademacher Bedenken, der gesundheitsschädliche Stoff könnte bei den Arbeiten freigesetzt worden sein.

 Die Fahrzeuge bleiben in den Hallen.

Die Fahrzeuge bleiben in den Hallen.

Foto: Guido Schulmann

Zwar habe die mit den Reparaturen beauftragte Fachfirma versichert, die Eternit-Rohre in der Klever Feuerwehrwache fachgerecht durchtrennt zu haben. Dennoch war laut Achim Rademacher "Gefahr im Verzug", eine Verseuchung mit Asbest war möglich. Deshalb sei am Montag Nachmittag die Entscheidung gefallen, dass ein Sachverständigenbüro Proben nehmen solle - dies geschah gestern Vormittag. Zudem wurde die größte und am umfassendsten ausgestattete Klever Feuerwache geschlossen.

Konsequenz dieser Vorsichtsmaßnahme: Die in der Wache stationierten Löschfahrzeuge - darunter unter anderem eines von lediglich zwei Drehleiterfahrzeugen in Kleve, ein Rüstfahrzeug, ein Gefahrgutfahrzeug - dürfen nicht mehr zu Einsätzen ausrücken. Auch die 50 zum Klever Löschzug zählenden Feuerwehrleute sind nicht mehr einsetzbar, da ihre gesamte Ausrüstung in dem möglicherweise asbest-verseuchten Gebäude lagert. Insgesamt verfügt die Freiwillige Feuerwehr in Kleve nach Angaben des Stadtbrandinspektors über rund 360 Einsatzkräfte

Wie lange die Wache geschlossen bleiben muss, hängt laut Achim Rademacher davon ab, wann das Sachverständigenbüro die genommenen Proben ausgewertet habe. Wie lange dies dauern werde, sei nicht absehbar. Eine Schließung der Wache an der Brabanterstraße wegen der möglichen Asbestbelastung über mehrere Tage hinweg ist nach Einschätzung von Achim Rademacher durchaus denkbar. "Der Brandschutz in Kleve ist durch die Schließung der Klever Wache jedoch nicht gefährdet", versichert der Stadtbrandinspektor. Die zehn anderen Klever Löschzüge (Donsbrüggen, Düffelward, Griethausen, Kellen, Materborn, Reichswalde, Rindern, Schenkenschanz, Warbeyen und Wardhausen/Brienen würden diese Sicherheit gewährleisten.

Ein Sprecher der Stadt Kleve erklärte am Nachmittag auf Anfrage schriftlich, mit dem Ergebnis der Auswertung der in der Feuerwehrwache entnommenen Proben sei heute zu rechnen. Auf die Frage, ob weitere Feuerwehrwachen in Kleve asbestbelastet sein könnten, und Sanierungen nötig seien, lautete die schriftliche Antwort aus dem Interims-Rathaus: "Eventuelle Folgemaßnahmen sind abhängig von der Laborprüfung und können daher erst morgen konkretisiert werden."

(RP)
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