Kleve FC Kleve: "Wir brauchen Eure Hilfe"

Kleve · Zur öffentlichen Pressekonferenz des 1. FC Kleve im Golden Tulip Hotel Cleve kamen Freitagnachmittag gut hundert FC-Sympathisanten. Flammender Appell an die Stadtspitze und die Kommunalpolitiker im Rat.

FC Kleve: Bilder von der Pressekonferenz
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Im Foyer des Golden Tulip Hotel Cleve nippten die beiden vorsorglich angerückten Polizeibeamten Freitagnchmittag ganz entspannt an ihrem Cappuccino, derweil wenige Meter weiter der Saal aus allen Nähten platzte. Die Resonanz auf die binnen 24 Stunden einberufene öffentliche Pressekonferenz des 1. FC Kleve übertraf alle Erwartungen.

Gut hundert FC-Sympathisanten, aber auch der stellvertretende Klever Bürgermeister Dr. Artur Leenders (Grüne) und SPD-Ratsdame Petra Tekath lauschten gebannt den Ausführungen des FC-Triumvirats Lukas Verlage, Christian Nitsch und Joris Ernst, das sich "sprachlos und begeistert" ob des großen Zuspruchs aus der Bevölkerung zeigte. "Solch eine Solidarität hat es lange nicht gegeben", freute sich Nitsch.

Karre aus dem Dreck fahren

FC-Verwaltungsratschef Lukas Verlage skizzierte noch einmal kurz die Situation des Vereins und konstatierte: "Wir haben Fehler gemacht. Wir haben das erkannt, ein Gremium gegründet und uns vorgenommen, die Karre aus dem Dreck zu fahren." Das Erbbaurecht sei leider der falsche Zug gewesen, "wir hätten uns dazu gerne früher ein Signal aus der Verwaltung erhofft".

Verlage betonte, dass der Verein im Falle der Insolvenz den städtischen Zuschuss in Höhe von 650000 Euro nicht zurückzahlen könne und die Stadt Kleve darüber hinaus noch 700000 Euro aufwenden müsste, um das Stadion fertig zu bauen. "Das kostet jeden Klever Bürger 15 Euro", rechnete Verlage vor.

Nun müsse seitens Stadt und Politik gemeinsam eine Lösung gefunden werden. "Wir würden empfehlen, den Punkt auf der Ratssitzung am nächsten Mittwoch zu vertagen", so Verlage, der mitteilte, dass es unmittelbar vor der Pressekonferenz noch ein Treffen mit der Stadtspitze gegeben habe.

Für den kommenden Donnerstag, also am Tag nach der Ratsentscheidung, wären Bürgermeister Theo Brauer und Kämmerer Willibrord Haas gesprächsbereit. Diese hätten mit einer Ausnahmegenehmigung im Sommer erst dafür gesorgt, dass der Spielbetrieb in der NRW-Liga möglich gewesen sei, unterstrich Joris Ernst, der an die Verwaltungsspitze appellierte: "Liebe Stadt Kleve, ihr habt dem FC Kleve häufig geholfen. Wir brauchen Eure Hilfe noch einmal. Zieht euch nicht auf den formalen Standpunkt zurück."

Artur Leenders lobte die Veranstaltung: "Hervorragend, dass Polemik gegenüber der Verwaltung unterblieben ist." Eine Insolvenz halte er nicht "für etwas Gesundes". Lukas Verlage orakelte am Ende: "Wenn clevere Leute sich zusammensetzen, finden sie auch eine clevere Lösung."

FC-Kapitän Umut Akpinar gab noch eine sehr persönliche Erklärung ab, in der er zu bedenken gab, dass es auch um den Erhalt von Arbeitsplätzen geht. "Lasst uns Hand in Hand durch die Tür gehen", forderte er Stadtspitze und Kleves Kommunalpolitiker auf. Großer Beifall war dem FC-Urgestein gewiss.

(RP)
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