Kleve "Fast wie ein zweites Zuhause"

Kleve · Neun Elftklässler des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums haben im Juli ihr zweiwöchiges Betriebspraktikum in Kleves Partnerstadt Worcester absolviert. Im gemeinsamen Gespräch ließen sie nun ihre Erinnerungen Revue passieren.

Dass in einer globalisierten Welt Schüleraustausch und Auslandspraktika schon beinahe obligatorisch geworden sind, muss man den Jugendlichen von heute nicht zweimal sagen. Und schließlich macht es ja auch Spaß, fremde Menschen und neue Sprachen kennenzulernen.

Generationenaustausch

Umso wichtiger ist das Engagement von Lehrern wie Peter Risse und Kurt Stynen vom Stein-Gymnasium, die es Schülern der elften Klasse ermöglichen, das vorgesehene zweiwöchige Betriebspraktikum in der englischen Stadt Worcester zu absolvieren. "Es geht hier auch um den Generationenaustausch und um unsere Zukunftsgestaltung", sagt Bürgermeister Theo Brauer. Den neun Schülern hat ihr Praktikum in Kleves zweitältester Partnerstadt gut gefallen.

Untergebracht wurden sie bei Privatfamilien, zu denen der Kontakt durch Peter Corbishley aus Worcester, der seit vielen Jahren mit Kurt Stynen vom Freiherr-vom-Stein-Gymnasium zusammenarbeitet, ermöglicht wurde. "Mir hat Worcester sehr gut gefallen. Ich kannte meine Gastfamilie schon vorher durch meinen Bruder", erzählt Nanna Hartong. Das alte englische Landhaus ihrer Gastfamilie sei ihr nach nur zwei Wochen schon "fast wie ein zweites Zuhause" vorgekommen, sagt die Stein-Schülerin. "Wir haben noch nie so eine Breite an unterschiedlichen Praktikumsplätzen gehabt", merkt Stynen an. Von Reitstall bis Stadtbücherei waren fast alle Berufssparten vertreten — einige Schüler hatten sogar zwei Praktikumsplätze, in denen sie jeweils für eine Woche untergebracht waren.

Elisabeth Janßen war für zwei Wochen an einer öffentlichen katholischen Grundschule — und ist begeistert vom Schulsystem der Engländer. "Das Praktikum hat mir sehr viel Spaß gemacht. Ich fand es toll, wie selbstverständlich die Kinder aufeinander zugegangen sind, dass es keine Cliquenbildung gab und dass alle sehr diszipliniert waren", so die Schülerin.

Auch für Franziska Sopha hat sich das Auslandspraktikum gelohnt: Sie war zuerst in einem Reitstall, anschließend in der Stadtbücherei. "Die Menschen haben mir sehr viel Wärme entgegengebracht", sagt Sopha. In der Bücherei sei "sehr viel Leben und viele junge Leute" gewesen, wie die Elftklässlerin erzählt — was dem Verbessern der eigenen Englischkenntnisse natürlich nur zuträglich war.

Noch internationaler werden

Für die Zukunft lautet die Devise des Bürgermeister: "Wir wollen noch internationaler werden." Auch Karl-Heinz Köster, Vorsitzender der Städtepartnerschaft Kleve-Worcester, würdigte die Bereitschaft der Schüler am Kulturaustausch und setzt sich selbst für noch mehr wechselseitigen Kontakt zwischen Kleve und Worcester auf privater Ebene ein.

(RP/rl/jul)
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