Die Opa-Kolumne Drei Engel(chen) fürs Wunderland

Kreis Kleve · Jürgen Loosen war Leitender Regionalredakteur der RP für den Niederrhein. An dieser Stelle berichtet er alle paar Wochen von seinem Opa-Leben im Ruhestand.

 Was das Opa-Sein ausmacht und welche Abenteuer es mit sich bringt, davon berichtet Jürgen Loosen.

Was das Opa-Sein ausmacht und welche Abenteuer es mit sich bringt, davon berichtet Jürgen Loosen.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Opas allergrößter (Geburtstags-)Wunsch ist mit leichter Verspätung endlich in Erfüllung gegangen: Ein Tag im Wunderland Kalkar mit seinen drei Enkelinnen Lotta, Lilly und Ida Matilde, beaufsichtigt von der Oma und den beiden Mamas. Oma warnt die Töchter vorm Eingang: „Mit vier Kindern im Freizeitpark. Das wird kein Zuckerschlecken!“

Die achtjährige Lotta und das fünf Lenze jüngere Cousinchen Lilly quietschen schon vor Vergnügen, als sie beim Betreten des (Kirmes-)Paradieses knallbunte Karussells erblicken, soweit das leuchtende Auge reicht. Zuerst gemütlich-drehende Kleinkinder-Kutschen als Premiere für Ida Matilde, die auf dem Schoss der Frau Mama schon im zarten Alter von zehn Monaten grinsend erahnen lässt, dass sie ganz gewiss eines Tages in die Familie der Kirmesmäuse aufgenommen wird. Spielplätze mit Kletter-Parcours, kreisende Teetassen, Kinder-Raupen, fliegende Kettenkarussells, Wildwasser-Wahnsinn, eine rasante Achterbahn, ein Riesenrad mit Blick auf am Rheinufer dösende Kühe und eine Monsterrutsche, auf der alle bis auf Oma und Opa mit der kleinen Ida Matilde in die Tiefe sausen, immer wieder, immer mit einem kleinen Teppich als Teilchenbeschleuniger. Was den Engelchen als Kirmes-Profis natürlich sofort auffällt, ist die Tatsache, dass niemand kommt, um Chips einzukassieren. Nur Helfer stehen allerorten.

Strahlende Kinderaugen auch an den „Futterstationen“, wo sich die beiden Langhaar-Blondinen im krassen Gegensatz zu den Regeln im elterlichen Haushalt selbstständig mit Pommes und Majo und/oder Ketchup, mit becherweise Wasser oder Apfelschorle sowie zum Nachtisch mit Waffeln voller Softeis eindecken können, bis der Bauch randvoll ist. Die Mütter verdrehen während der Mahlzeit stöhnend die Augen, freilich wohlwissend, dass es sich bei dem Wunderland-Kindermenü um eine einmalige Angelegenheit handelt. Wie einmalig, wird sich zeigen, denn auf dem Nachhause-Weg fragten Lotta und Lilly wie aus einem Mund: „Opa, wann gehen wir wieder ins Wunderland?“

Jürgen Loosen war Leitender Regionalredakteur der RP für den Niederrhein. An dieser Stelle berichtet er alle paar Wochen von seinem Opa-Leben im Ruhestand. Foto: MvO

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