Die Familienmanagerin Der Angst entgegen

Kreis Kleve · Wie kann man mit Kindern über Angst reden, ihnen Sicherheit vermitteln, ohne zu vielversprechend zu sein? Unsere Kolumnistin schreibt, wie sie damit umgeht.

 Anke Kirking aus Geldern.

Anke Kirking aus Geldern.

Foto: Kirking

Ganz egal ob man das Radio oder den Fernseher anmacht: Im Moment gibt es kaum gute Nachrichten. Das bleibt auch meinen Kindern nicht verborgen. In Hanau erschießt ein Mann neun Menschen. In Volkmarsen fährt ein Mensch mit dem Auto in einen Karnevalsumzug. Ein Virus aus China ist nun auch bei uns in NRW angekommen. So viel Unheil und so viel Angst. Wie kann man der Angst entgegentreten? Wie kann man seinen Kindern Sicherheit vermittelten, die weder trügerisch noch zu vielversprechend ist?

Am Besten, indem man mit ihnen über ihre Sorgen und auch über die eigenen Sorgen redet. Was können wir tun, um uns zu schützen? Um uns sicherer zu fühlen? Im Falle des Menschen der mit seinem Auto in den Karnevalszug gefahren ist, kann man vielleicht nur wählen zwischen Pest und Cholera. Entweder man geht gar nicht auf einen Karnevalsumzug. Das hätten meine Kinder sehr traurig gefunden. Oder man sucht sich eine Stelle aus, an der man sich schnell in Sicherheit bringen kann. Es geht also darum, die Gefahrensituation zu bewerten und für sich selbst zu entscheiden, ob man diesen Weg für alle Beteiligten gehen kann. Bleibt noch das Thema Corona-Virus. Sollen wir jetzt lieber nicht mehr ins Theater gehen, ein Restaurant besuchen oder auf den lang ersehnten Kinofilm verzichten? Ich finde nicht. Auch hier ist Aufklärung besser, als Angst-machen. Wie kann man sich anstecken, was können wir tun um uns zu schützen? Eine kleine Flasche mit Desinfektionsmittel passt auch in kleine Kinderhosentaschen. Das können sie immer dann benutzen, wenn man sich an Orten aufhält, an dem viele Menschen sind. 

Wir wollen der Angst entgegen treten. Wir wollen trotzdem schöne Sachen erleben und Menschen begegnen. Offen sein für Unbekanntes, Fremdes. Lachen und auch mal traurig sein, weil die Dinge gerade so sind, wie sie sind. Wir treten der Angst entgegen, indem wir uns zuhören und ernst nehmen. Indem wir unsere Sorgen teilen und uns in den Arm nehmen.

Anke Kirking lebt mit ihren Söhnen im Alter von sieben und elf Jahren in Geldern. An dieser Stelle berichtet sie alle paar Wochen von ihrem Leben als Familienmanagerin. FOTO: KIRKING

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