Die Opa-Kolumne Lottas Retro-Laterne und Lillys Wichtel

Kleve · Sankt Martin ist für viele Kinder mindestens genauso wichtig wie ihr eigener Geburtstag, Ostern oder Weihnachten. Zurzeit laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren.

Jürgen Loosen war Leitender Regionalredakteur der RP für den Niederrhein. An dieser Stelle berichtet er alle paar Wochen von seinem Opa-Leben im Ruhestand.

Jürgen Loosen war Leitender Regionalredakteur der RP für den Niederrhein. An dieser Stelle berichtet er alle paar Wochen von seinem Opa-Leben im Ruhestand.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Zu den allerallerliebsten Lieblingstagen im Leben eines kleinen Mädchens gehört neben dem eigenen Geburtstag, Ostern und dem Weihnachtsfest der Nikolaustag und natürlich davor der Tag des Sankt Martin. Das ist bei dem acht Jahre jungen Schulkind Lotta ebenso wie bei dem dreijährigen Cousinchen Lilly sowie der in diesen November-Tagen ein Jahr alten Schwester Ida Matilde. Nur weiß die kanonenkugelartig krabbelnde und stets brabbelnde Kleine natürlich noch nichts von Lieblingstagen. Aber das wird sich ändern – ganz sicher.

Derweil sind die beiden „Großen“ mit der Vorbereitung beschäftigt, sprich mit dem Basteln der Laterne, die ihnen beim Fußmarsch hinter dem Heiligen den Weg leuchten soll. Lotta hat da schon Routine als Drittklässlerin, Lilly kennt – den Corona-Maßnahmen sei‘s gedankt – noch gar keinen offiziellen großen Zug, sondern nur ganz kleine und sozusagen eher interfamiliäre auf dem Dorf.

Aber Martinslaternen mit Papa gebastelt hat das stolze Kindergartenkind („Wenn du mich mal abholst, ich bin in der gelben Gruppe, Opa!“) auch schon. Für ihren mit Spannung erwarteten ersten Kindergarten-Umzug hat sie gerade mit ihrem alten Herrn einen kleinen Wichtel fertig, mal was anderes nach Einhorn und Elefant. Bastel-Profi Lotta indes ist nach in den Vorjahren vollendeten Fisch und Elefant, Waschbär und Drache nicht so recht zufrieden mit dem aktuellen Werk. Sozusagen eine „Retro-Laterne“, sagte die Oma wie aus der Pistole geschossen. Will übersetzt heißen: Die hatte die Großmama selbst schon zu ihrer eigenen Grundschulzeit, also nicht gerade vorgestern, genauso angefertigt: Vier Wände und ein Boden aus kohlrabenschwarzer Pappe, die sodann je nach Lust und Laune mit bunten Martin-Ausmalbildern beklebt werden, die strahlen, wenn sie von innen mit der Kerze angeleuchtet werden. Lotta findet das eher langweilig. Schwesterchen Ida ist es egal: Sie bekommt zur Premiere Lottas Eule. Sankt Martin kann kommen: „Ich geh‘ mit meiner Laterne...“

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