Die Familien-Kolumne Home sweet home

Drei Wochen lang gab es pure Erholung bei einer Kur im Schwarzwald. Doch beim Blick aufs nächste Schuljahr ergeben sich sorgenvolle Fragen.

 Anke Kirking war mit ihren Jungs im Schwarzwald zur Kur.

Anke Kirking war mit ihren Jungs im Schwarzwald zur Kur.

Foto: Gottfried Evers

Meine Jungs und ich waren drei Wochen im Schwarzwald zur Kur. Kurz nach der Ankunft hatten wir so unsere Zweifel, ob wir uns wohlfühlen könnten. Denn das „Ungewisse“ hat seine Wirkung wie auf so viele Menschen eben auch auf uns. Ein anderer Tagesablauf, eine andere Umgebung, viele andere Menschen.

Doch was soll ich sagen, bereits nach kurzer Zeit haben wir uns alle sehr wohl gefühlt. Die Kinder haben Freundschaften geschlossen, und auch ich habe sehr viele starke und nette Frauen kennengelernt. So wie Anne und ihren Sohn Gregor. Zusammen haben wir sogar die Wochenenden verbracht. Da sind wir zu dem Triburger Wasserfall gefahren oder auf der längsten Sommerrodelbahn in Deutschland hinabgedüst. Es war eine wertvolle und schöne Zeit. In der Kur haben wir alle gelacht, geweint und uns gegenseitig Mut zugesprochen.

Die Landschaft lässt einen runterkommen und tief durchatmen. Ich kann nur jeder Mutter empfehlen, sich bei der Kurberatung der Caritas wegen einer Mutter-Kind-Kur beraten zu lassen. Das Caritas-Haus Feldberg ist ein wunderbarer Ort, um sich zu erden und an manchen Punkten auch mal über sich hinauszuwachsen. Nach der Kur musste ich zwar sofort wieder arbeiten, aber mit den Erfahrungen aus der Kur ging mir so manches leichter von der Hand.

Was uns allerdings in Zukunft wieder erwarten wird, stimmt mich nachdenklich. Werden die Schulen nach den Sommerferien überhaupt öffnen? Wird es eine Einschulung für die Kinder geben, die doch jetzt schon so sehr dem großen Tag entgegenfiebern? Ganz egal, ob Erstklässler oder die Schulkinder, die auf die weiterführende Schule wechseln: Sie möchten ihren Tag doch einfach normal erleben können.

Wie soll es für die Familien weitergehen? Kinder ab zwölf Jahren können zwar geimpft werden, doch ist dies eine weitreichende Entscheidung bei relativ dünner Faktenlage. Jetzt schon ist es für Familien, die zum Beispiel aus Spanien zurückkommen, seit dem 27. Juli mit einer Quarantäne verbunden. Da Kinder unter zwölf Jahren nicht geimpft werden, bleiben da nicht viele Alternativen offen. Auch die Niederlande fallen als Urlaubsziel ohne Quarantäne seit dem 27. Juli weg.

Am Ende eines jeden Tages steht „Home sweet home“ zwar über meiner Haustür, aber eine Lösung für alle Familien wäre mir lieber.

Anke Kirking lebt mit ihren Söhnen im Alter von acht und zwölf Jahren in Geldern. An dieser Stelle berichtet sie alle paar Wochen von ihrem Leben als Familienmanagerin. Foto: EVE

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