Europawahl 2019 FDP fordert besseren Nahverkehr über die Grenze

Kreis Kleve · Der niederrheinische Kandidat der FDP, Michael Terwiesche aus Moers, war in Kleve zu Gast. Zusammen mit Stephan Haupt (MdL) und Kleves Fraktionschef Daniel Rütter warb er für die Europawahl am 26. Mai.

 Michael Terwiesche, Stephan Haupt und Daniel Rütter in der Redaktion.

Michael Terwiesche, Stephan Haupt und Daniel Rütter in der Redaktion.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Früher haben die Grenzen Europa zerschnitten. „Wenn ich nach Venlo wollte, musste ich anhalten und meinen Kofferraum aufmachen“, erinnert sich Michael Terwiesche. Das werde man doch im 21. Jahrhundert nicht wirklich wieder wollen, sagt Terwiesche. Schließlich profitierten alle von Europa, vor allem der Niederrhein. Und das nicht nur in der Freizügigkeit, zu reisen, sagt der FDP-Politiker, der für die FDP das regionale Gesicht im EU-Wahlkampf ist und für Spitzenkandidatin Nicola Beer wirbt. Ihr Motto: Europas Chancen nutzen.

„Sicher, Europa muss verbessert werden, aber ohne Europa geht es nicht“, sagt der Jurist mit europäischem Lebenslauf: Er ist gebürtiger Moerser, heiratete in London und studierte auch in Warschau. Jetzt droht ihm mit dem Brexit ein Teil seines Europas abhanden zu kommen. „Der Brexit hat auch etwas Gutes – er polarisiert und zeigt auf, wie wichtig Europa ist. Die Menschen interessieren sich dadurch mehr für Europa“, sagt Stephan Haupt, FDP-Landtagsabgeordneter für den Kreis Kleve. Haupt kennt als Verfechter des Europas der Regionen aber auch die Probleme. Zum Beispiel mit der Reisefreiheit: „Der öffentliche Personennahverkehr darf nicht an der Grenze aufhören“, sagt er. Auch müssen Jugendliche aus Groesbeek ohne bürokratische Hemmnisse ein Praktikum in Kleve machen können – oder umgekehrt, sagt er.

„Das sind Themen, die wir in Brüssel anpacken wollen“, pflichtet Terwiesche ihm bei. Zusammen mit Kleves FDP-Fraktionschef Daniel Rütter besuchten Haupt und Terwiesche im Rahmen des EU-Wahlkampfes unsere Redaktion in Kleve. Alle drei setzen auf den grenzüberschreitenden Austausch, auf die Begegnung von Menschen und auf eine bessere Vernetzung zwischen den Kommunen diesseits und jenseits der Grenze. „Dieser Austausch muss aktiviert werden“, fordert Rütter. Die Freidemokraten wünschen sich mehr Sprachunterricht in der Nachbarsprache. Und weil eine Pkw-Maut den Austausch behindere, sei man gegen diese Barriere. Sie hoffen auf eine bessere Wahlbeteiligung als bei der letzten Wahl. „Am besten über 60 Prozent“, sagt Haupt und wirbt, an die Wahlurne zu gehen.

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