Essbares Kleverland Hochbeete mitten in der City

Kleverland · Die Initiative Essbares Kleverland plant im fünften Jahr ihres Bestehens viele Aktionen für 2019.

 Herbert Looschelders, Barbara Pauls und  Jürgen Ramisch (von links)  von der Initiative Gemeinschaftsgärten Essbares Kleverland.

Herbert Looschelders, Barbara Pauls und  Jürgen Ramisch (von links)  von der Initiative Gemeinschaftsgärten Essbares Kleverland.

Foto: Matthias Grass

Sie wollen das Grün mitten in die Stadt tragen. Da wo nur ein paar kurz geschnittene Bäumchen die Fußgängerzone säumen, soll es bald zwei Hochbeete geben: In Kleve unmittelbar vor dem Kaufhof. „In der Höhe des Insektenhotels wollen wir sie aufstellen“, sagt Barbara Pauls von der Initiative „Gemeinschaftsgärten Essbares Kleverland“. Etwa eineinhalb mal zwei Meter groß sollen sie werden und in Tischhöhe werden sie dort zum gärtnern einladen.

Die Eckdaten für die Hochbeete der Initiative „Essbares Kleverland“ in der City stehen schon fest. Das Holz kommt von Rozyn, dem Schreiner, gebaut werden die massiven Teile vom Theodor-Brauer-Haus in Kleve. Denn die Hochbeete sollen kein vorübergehendes Ereignis sein, sondern vielmehr zur dauerhaften Einrichtung werden, insektenfreundlich bepflanzt und bearbeitet von allen, die bei dieser Initiative mitmachen möchten.

Fünf Jahre gärtnert „Essbares Kleverland“ inzwischen und geht jetzt in die sechste Saison. Den Stammplatz am Opschlag hatte die Initiative vor zwei Jahren aufgeben müssen für einen neuen Platz auf der anderen Seite des Kanals unmittelbar an der Herzogbrücke. „Der Standort funktioniert sehr gut - und bis jetzt hatten wir noch nie irgendein Problem mit Vandalismus“, sagt Pauls.

2019 soll es eine ganze Reihe von Aktionen der Initiative geben. Wichtigstes Projekt ist dabei das Wasser: Denn ohne Wasser geht beim gärtnern nichts. Das müsste die Initiative bis jetzt aus dem Spoykanal holen oder aufwendig heranbringen. Denn: „Die Wasserqualität aus dem Kanal ist nicht so gut“, sagt Jürgen Ramisch von „Essbares Kleverland“. Jetzt möchte die Initiative in diesem Jahr einen Brunnen bauen, mit dem man das Wasser unterhalb des Kanals herausholen kann, das dann sauber wäre. „Schön wäre es auch, wenn wir damit auch einen Trinkwasserspender, wie es ihn auch in Bedburg-Hau geben soll, speisen könnten“, sagt Herbert Looschelders. Solche Trinkwasserspender gibt es in Städten und vor allem in touristischen Regionen zu Hauf und wäre doch auch für Kleve eine Attraktion, sagt Looschelders. Doch während der Wasserbrunnen für die Pflanzen schon fest eingeplant ist, steht ein Trinkwasserspender noch zur Diskussion. Zuvor steht aber die erste Neuerung an: Am 27. April wird die Obstbaum-Wiese in Bedburg-Hau eingeweiht und die Initiative wird am Kräuterfest in Schloss Moyland teilnehmen, sagt Ramisch. Dann steht noch eine Zusammenarbeit mit dem Welcome-Center der Hochschule Rhein-Waal auf dem Programm, wo man mit Studenten und Klever Bürgern zusammen kochen möchte. Außerdem ist eine Kunstaktion mit der Beuys-Gesamtschule und dem Theater im Fluss geplant, bei der es am 1. Juni um „Gartenkunst“ geht.

Gelobt wird von den Organisatoren von „Essbares Kleve“ die Zusammenarbeit mit den Umweltbetrieben der Stadt Kleve (USK). Und hier steht eine weitere Aktion an: Die Baumscheiben (die Fläche am Fuß von Straßenbäumen) sollen in Kleve an Patenschaften vergeben werden, die dann auf diesen Flächen insektenfreundliche Gewächse aussäen. Angefangen wird mit einem Baum am Opschlag, den „Essbares Kleverland“ übernimmt und einem, den die Gastronomie dort bepflanzt. Doch nicht nur die Bäume am Opschlag sollen schöne insektenfreundliche Blumen und Kräuter zu ihren Füßen haben: „Das gilt im Grunde für jeden Baum mit einer Baumscheibe im Stadtgebiet“, sagt Ramisch.

Und wer etwas für Insekten und Bienen in seinem Garten tun möchte, dem empfiehlt der Gärtner Ringelblumen, Akelei oder Salbei vulgaris sowie Anis Ysop in den Garten zu setzen.

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