Caritas Migrationsberatung – ein gefragtes Angebot

Kleve · Markus Beckers berät für den Caritasverband Kleve erwachsene Zuwanderer. 351 Fälle waren es im Jahr 2020. Das ist zu viel für eine Stelle, eine weitere wäre nötig heißt es.

 Markus Beckers berät für den Caritasverband Kleve erwachsene Zuwanderer. Foto: Caritas Kleve

Markus Beckers berät für den Caritasverband Kleve erwachsene Zuwanderer. Foto: Caritas Kleve

Foto: Caritas

(RP) Die meisten Menschen, die den Weg zu Markus Beckers ins Büro an der Hoffmannallee in Kleve oder ins Familienbüro der Stadt Emmerich an der Steinstraße finden, kommen aus Osteuropa und haben Probleme mit dem Wohn- oder Kindergeld.  Innerhalb der ersten drei Jahre nach ihrer Ankunft in Deutschland steht erwachsenen Zuwanderern Migrationsberatung (MBE) zu.

„Die MBE ist Bestandteil des Integrationsangebotes des Bundes“, sagt Arne Jansen, Fachdienstleiter Integration und Migration beim Caritasverband Kleve. Es zielt darauf ab, zugewanderte Personen bei ihrer sprachlichen, beruflichen und sozialen Integration zu unterstützen. Die Freie Wohlfahrtspflege sowie der Bund der Vertriebenen (BdV) sind Träger der MBE und organisieren die Beratung vor Ort. Die Klever Caritas hält das kostenlose Angebot seit April 2015 für den Nordkreis Kleve vor.

Mit Erfolg – das belegen zumindest die Zahlen von Markus Beckers, der seit zwei Jahren für den Caritasverband Kleve arbeitet. 2020 zählte seine Statistik insgesamt 351 Fälle. Im ersten Halbjahr 2021 sind es bereits 221 Fälle. „Das Angebot wird sehr gut angenommen. Der Zulauf ist so groß, dass ich bislang nur in Kleve und Emmerich tätig sein kann“, sagt Beckers. Er macht damit auf ein bundesweites Problem aufmerksam: die fortdauernde Überlastung der MBE.

Bundesweit kommen 300 Beratungsfälle auf eine Vollzeitkraft. Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW) fordert mittelfristig ein Absenken auf 150 Fälle sowie eine Aufstockung der MBE-Förderung auf insgesamt 81,2 Millionen Euro für 2022 und eine Absicherung der Ausstattung der Folgejahre. Der Caritasverband Kleve unterstützt diese Forderung. Durch die Corona-Pandemie seien die Beratungen noch einmal komplexer geworden. „Wir sind Berater, Netzwerker, für die interkulturelle Öffnung von Strukturen zuständig. Der Bedarf für eine zweite Stelle ist da. Auch die Finanzierung müsste noch einmal aufgestockt werden.“

Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege will die MBE sichtbarer machen und ruft zu einem Aktionstag am Mittwoch, 30. Juni, auf.  Kontakt: Caritasverband Kleve, Migrationsberatung, Markus Beckers, Telefon: 02821 7209-750, E-Mail: m.beckers@caritas-kleve.de.

(RP)
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