Kreis Kleve Erfreuliche Halbzeit-Bilanz bei der Inklusionsinitiative

Kreis Kleve · Schwerbehinderte Arbeitsuchende werden an den ersten Arbeitsmarkt herangeführt. Das Projekt läuft noch bis Mai 2019.

Nach rund 18 Monaten stellen die Agentur für Arbeit Wesel, das Jobcenter Kreis Kleve sowie die Bildungsträger SOS-Kinderdorf Niederrhein, Integra Geldern und Theodor-Brauer-Haus fest: Die intensive Arbeit bringt schwerbehinderte Arbeitsuchende in kleinen Schritten näher an den Arbeitsmarkt. In der verbleibenden Laufzeit des Projekts sollen weitere Integrationen in den Arbeitsmarkt folgen. Die Ansprache von lokalen Unternehmen mit der Werbung für mehr Inklusion bleibt ein Schwerpunkt.

Mit der Inklusionsinitiative AKTIV - die Abkürzung steht für Aktivierung, Kommunikation, Training, Information und Vermittlung - haben die Agentur für Arbeit Wesel und der Kreis Kleve Neuland betreten. Das rechtskreisübergreifende Projekt soll innerhalb von drei Jahren 250 arbeitslose schwerbehinderte Menschen näher an den ersten Arbeitsmarkt heranführen. Darüber hinaus soll die Zusammenarbeit im Netzwerk intensiviert werden, damit die Hilfsangebote noch besser ineinandergreifen. Mit der Umsetzung an den Standorten Kleve, Geldern und Emmerich sind die Bildungsträger SOS-Kinderdorf Niederrhein, Integra Geldern und Theodor-Brauer-Haus betraut.

Stefan Schapfeld, Teamleiter Rehabilitanden und schwerbehinderte Menschen bei der Agentur für Arbeit Wesel, zieht zur Halbzeit der Initiative eine grundsätzlich positive Bilanz: "Rund 100 arbeitslose Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen haben bislang an AKTIV teilgenommen. Sie profitieren von einer umfassenden Unterstützung, die von einer Standortbestimmung über Coaching und Bewerbungstraining bis hin zur Vermittlung von Praktika und Stellenangeboten reicht. Damit machen wir arbeitslosen Menschen mit Behinderung ein zusätzliches Angebot, wieder näher an den Arbeitsmarkt heranzurücken. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind momentan gut. Davon können teilweise auch Arbeitsuchende mit Handicap profitieren, aber da ist noch Luft nach oben."

Mit Unterstützung von Landrat Wolfgang Spreen beteiligen sich alle örtlichen Jobcenter in den Kommunen des Kreises an dem Projekt. Darüber hinaus gibt es einen Beirat, zu dem unter anderem Vertreter der Wirtschaftsförderung, der Kammern und verschiedener Stellen des Kreises Kleve gehören. Sie sollen in ihren Wirkungsbereichen für mehr Inklusion am Arbeitsmarkt werben. "Menschen mit Behinderung bringen häufig Potenziale und Begabungen mit, auf die wir in der Volkswirtschaft nicht verzichten möchten und von denen die Unternehmen profitieren können. Wenn Arbeitsuchende und Arbeitgeber sich mit Hilfe dieses Projekts finden, ist das ein großer Gewinn für beide Seiten", ist Spreen überzeugt. Bei den Bildungsträgern arbeiten engagierte Fachkräfte mit den Arbeitsuchenden, die teilweise lange arbeitslos seien, betont Schapfeld. Auch kommt der Ansprache der Unternehmen im Kreis eine hohe Bedeutung zu. Dazu fanden bislang knapp 300 Arbeitgeberkontakte und gut 60 ausführliche Informationsgespräche statt. Das Projekt endet im Mai 2019 und wird gefördert durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales aus Mitteln des Ausgleichfonds. Es stehen rund 980.000 Euro zur Verfügung.

(RP)
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