Kalkar Entscheidung über weitere Windkraft-Anlagen in Kalkar vertagt

Kalkar · "Forum-Kalkar"-Fraktion fühlt sich noch nicht hinreichend informiert. Am 22. Juni gibt es deshalb eine Sondersitzung des Bauausschusses zu dem Thema.

In Kalkar werden sich künftig möglicherweise eine ganze Reihe von Windkraftanlagen mehr drehen als dies bislang der Fall ist. Dazu muss jedoch der Flächennutzungsplan geändert werden, um städtebaulich geordnet und so weit wie möglich im Einklang mit dem Naturschutz Planungsrecht zu schaffen. Die beteiligten Behörden und Anlieger sind im Laufe des Verfahrens gehört worden, ihre Einwände und Anregungen wurden abgewogen. Im Prinzip ist die Sache reif für eine abschließende Stellungnahme. Doch der jüngste Bau- und Planungsausschuss hat den Entwurf noch nicht als Empfehlung an den Rat weitergeleitet, wie es die Verwaltung vorgeschlagen hatte. Denn die größte Fraktion im Stadtrat, das Forum, hatte noch diverse Fragen, die in der Sitzung nicht beantwortet werden konnten. Damit zur Entscheidung dennoch die Ratssitzung am Donnerstag, 25. Juni, genutzt werden kann, wird es eine Sondersitzung des Planungsausschusses am Montag, 22. Juni, geben.

"Wir hatten uns die Mühe gemacht, die ungefähr 300 Seiten starke Vorlage durchzuarbeiten und dennoch nicht alle Fragen beantwortet gefunden", erklärte Lutz Kühnen, der Fraktionsvorsitzende des Forums. Den eindringlichen Appell von Bürgermeister Gerhard Fonck, die Investoren nicht zu verprellen, indem immer neue Bedenken vorgebracht würden, konnte nicht nur das Forum nicht akzeptieren. Auch Willibald Kunisch (Grüne) ist der Ansicht, es handele sich um "berechtigte Fragen" - und zwar ungeachtet der Tatsache, dass er als Grüner aus ökologischen Gründen Windkraft befürworte. "Es ist doch immer dasselbe", sagt Kunisch. "Plötzlich fürchten Hausbesitzer durch die Nähe eines Windrads einen Wertverlust ihrer Immobilien; an das Allgemeinwohl der Gesellschaft, die durch die Nutzung regenerativer Energien mit weniger Kohlendioxid belastet wird, denken sie leider nicht."

Wenn die Ratsmitglieder der Stadt Kalkar am 25. Juni grünes Licht geben, sollte dem Bau von vier Windkraftanlagen in Neulouisendorf, drei oder vier in Hönnepel, zwei im südlichen Niedermörmter sowie zwei oder drei in Appeldorn nichts mehr im Weg stehen. Bauanträge sind bereits gestellt, heißt es aus der Verwaltung.

(RP)
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