Kreis Kleve Enquetekommission: CDU-Vertreter tagen in Kleve

Kreis Kleve · CDU-Mitglieder von Arbeitskreisen zur Familienpolitik gingen in der Wasserburg in Klausur. Externer Fachmann dabei.

Familienpolitische Ideen, die im Jahr 2017 im Landtag diskutiert werden, wurden zum Teil in diesen Tagen in Kleve vorbereitet. In den Räumen der Wasserburg Rindern tagten jetzt nämlich der CDU-Arbeitskreis der Enquetekommission "Zukunft der Familienpolitik in NRW" sowie "Familie, Kinder und Jugend". Die örtlichen Abgeordneten aus dem Kreis Kleve, Margret Voßeler und Dr. Günther Bergmann, waren auch dabei und nahmen am abschließenden Pressegespräch teil. Schwerpunkt der dreitägigen Gespräche war die besonders schwierige Situation von allein Erziehenden sowie von Eltern mit mehreren Kindern.

"Familien sind die Leistungsträger unserer Gesellschaft", stellte Dr. Anette Bunse fest und meinte damit ausgesprochen nicht nur die traditionelle Familie aus Mutter, Vater, zwei Kindern. Da sich laut Shell-Studie rund 70 Prozent der jungen Menschen Familie und Kinder wünschen, sieht sich die CDU in ihrer Sicht bestätigt, dass es die Tendenz zu festen Bindungen gibt. Wobei diese - das weiß die Partei ebenso wie es die Kirchen und andere gesellschaftliche Gruppierungen wissen - nicht unbedingt die frühere Normfamilie meint.

Ein neues Klima für Familien, mehr Teilhabe der Väter an der Erziehungsarbeit, Anerkennung der Leistung von Familien für die Gesellschaft: Schlagworte, die nicht neu sind, aber mit immer wieder angepasstem Inhalt gefüllt werden müssen. Damit diese Inhalte auch fachlich versiert sind, gehören zur Kommission neben Vertretern aller Parteien auch externe Sachverständige mit Stimmrecht. "Am Ende geben wir einstimmige Handlungsempfehlungen ab, was zu tun ist", erklärt Walter Kern, Vorsitzender des CDU-Arbeitskreises.

Was genau besprochen wurde, bleibt "geheim", denn die Enquetekommission arbeitet grundsätzlich nicht-öffentlich. "Das ist deshalb wichtig, weil wir so auch sehr neue Ideen offen äußern können, ohne dass wir von Journalisten gleich in irgend ein Lager gedrängt werden", sagt Kern. Bernhard Tenhumberg, familienpolitischer Sprecher der Landtagsfraktion, ergänzt: "Wir streiten über den politisch richtigen Weg, um Zukunft weisende Vorhaben umzusetzen."

Der externe Berater der CDU, Dr. Stefan Nacke (Theologe und Soziologe), fügt hinzu: "Wir stellen uns der Wirklichkeit in ihrer Vielfalt. Dazu nutzen wir in der Arbeitsgruppe auch die Chance zum Querdenken. Jede Position kann hier diskutiert, in Frage gestellt oder verworfen werden." Familie und deren künftige Bedeutung sei heute ein Thema nicht nur für die Politik, sondern ebenso für die Kirchen und die gesamte Gesellschaft.

(RP)
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