Kranenburg Energieberatung: Steins mit mehr Durchblick

Kranenburg · Nur zwei kleine Schwachstellen fand Beraterin Zbick von der Verbraucherzentrale im Haus des Kranenburger Bürgermeisters.

 Häufig mit dem Zollstock unterwegs: Martina Zbick führte die Energieberatung bei Kranenburger Bürgermeister Günter Steins durch.

Häufig mit dem Zollstock unterwegs: Martina Zbick führte die Energieberatung bei Kranenburger Bürgermeister Günter Steins durch.

Foto: Klaus-Dieter Stade

Einen zufriedenen Eindruck machte Bürgermeister Günter Steins nach der Energieberatung bei ihm zu Hause. Hier gab es schließlich nur wenig zu beanstanden. Trotzdem sagt er: "Es war ziemlich interessant. Da werden einem Dinge gezeigt, an die man selbst niemals gedacht hätte." Gut anderthalb Stunden habe Energieberaterin Martina Zbick von der Beratungsstelle der Verbraucherzentrale NRW in Oberhausen das Haus vom Keller bis zum Dach untersucht.

Eine solche Energieberatung wie bei Bürgermeister Steins kann jeder Hausbesitzer im Kreis Kleve für seine Immobilie – bis zu sechs Parteien – in Anspruch nehmen. Das Projekt der Verbraucherzentrale wird von Land und EU gefördert, der Verbraucher zahlt für die Beratung 60 Euro. Ein Berater der Verbraucherzentrale untersucht dann das Haus auf Einsparmöglichkeiten bei der Heizenergie.

"An diesem Haus haben wir nur wenige wirkliche Schwachstellen gefunden", sagt Zbick über das Eigenheim von Günter Steins. "Es ist zwar schon 30 Jahre alt, wurde aber sehr vorausschauend gebaut."

Eine typische kleine Schwachstelle fand Zbicke allerdings doch – oft, so Zbicke, fände sich genau dieses Problem in ansonsten gut isolierten Häusern: die Luke zum Spitzboden, aus einfachem Holz, und ohne Dichtung. "Auch jetzt im Sommer kann man dieses Problem oft selbst erkennen." sagt Zbick, und erklärt: "Man merkt, dass Hitze durch die Luke in die Wohnung kommt."

Als Anzeichen dafür, dass in einem Haus viel Sparpotential besteht, nennt Zbick das Alter des Hauses – es lohne sich aber generell auch ein Blick auf die Heizkostenabrechnung. "Die meisten Leute wissen genau, wie viel ihr Auto verbraucht, können aber kaum beantworten, wie hoch der Verbrauch ihrer Heizung ist", sagt Zbick. Liege der Energieverbrauch aber etwa bei 150 kWh pro Quadratmeter, wie bei vielen Gebäuden aus den 50er und 60er Jahren, fänden die Berater meist viele Möglichkeiten, den Verbrauch zu senken. Ein heutiger Neubau verbraucht meist zwei Drittel weniger. Weitere Anzeichen seien aber natürlich auch, so Zbick, wenn es zu Hause zugig sei, oder wenn es drinnen im Sommer extrem heiß werde.

Vor allem empfiehlt Zbick eine Beratung, wenn ohnehin Sanierungen geplant sind. "Wenn etwa eine neue Heizungsanlage oder ein Fenstertausch ansteht, können wir helfen, einerseits Heizkosten zu sparen, aber auch vor Fehlinvestitionen schützen."

Überhaupt muss nicht immer das ganze Haus gleich neu verglast werden: Bei Bürgermeister Steins war außer der Dachluke noch der Briefschlitz eine Schwachstelle. Hier empfahl Zbick, den Schlitz zu schließen, und stattdessen einfach einen normalen Briefkasten anzuschaffen.

(RP)
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