Kreis Kleve Endlich: die erste eigene Wohnung

Kreis Kleve · Für das Studium zog Karolin Roeling vom heimelig-kleinen Wetten in die Großstadt Köln. Sie sagt, wie es mit der Wohnungssuche klappte. Das steht Abiturientin Manuela Kempkens noch bevor. Sie möchte gerne nach Essen.

 Manuela Kempkens hat die ersten Umzugskisten schon gepackt. Bald muss sie für ihr Studium von zu Hause weg ziehen.

Manuela Kempkens hat die ersten Umzugskisten schon gepackt. Bald muss sie für ihr Studium von zu Hause weg ziehen.

Foto: Venn

Die Koffer packt Manuela Kempkens demnächst nicht deshalb, weil sie in Urlaub fährt. Die Abiturientin am Berufskolleg der Liebfrauenschule Geldern will bald ihr Lehramtsstudium beginnen. "Genial fände ich Essen. Das ist gut mit dem Zug zu erreichen", sagt die 18-Jährige. "Am Wochenende bin ich dann schnell zu Hause."

Denn pendeln will Manuela auf keinen Fall. Es soll in die erste eigene Wohnung gehen, alleine. "Ich denke, wer sich eine eigene Wohnung nimmt, anstatt immer nach Hause zu fahren, ist auch eher im Studentenleben drin", sagt Manuela. Das hat sie zumindest so von einer ihrer Lehrerinnen gehört.

Den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt hat bereits vor einem Jahr Karolin Roeling aus Wetten. Sie ist für das Studium der sozialen Arbeit mit ihrem Freund nach Köln gezogen. Ihre Schwester hat bereits in Köln gearbeitet, und was sie ihr von den Verspätungen im Öffentlichen Nahverkehr berichtete, bestärkte sie in ihrem Wunsch, auf eigenen Füßen zu stehen. Obwohl bei der Wohnungsbesichtigung ihre Eltern mit dabei waren. "Das fand der Vermieter wohl auch gut, weil er dann gesehen hat, wer da so hinter einem steht", sagt Karolin. Eine sogenannte Elternbürgschaft — die Eltern haften, wenn die Kinder die Miete nicht bezahlen — verlangte der Vermieter allerdings nicht.

Die 56 Quadratmeter große Wohnung hat sie auf recht unkonventionelle Weise gefunden, sagt die 21-Jährige. "Genauso wie bei meinen Geschwistern, haben meine Eltern eine Anzeige in der Zeitung aufgegeben." Darin stand, wie groß die Wohnung sein sollte und wie teuer. Tatsächlich meldeten sich daraufhin zwei Vermieter. "Beide Wohnungen waren wirklich gut. Eine ist es dann auch geworden", sagt die Studentin.

Dass die Wohnung nicht ganz so zentral liegt, ist für sie kein Problem. "Wir haben unsere Ansprüche ziemlich heruntergeschraubt, weil wir wussten, dass Köln teuer ist und wir deswegen keinen Luxus erwarten können." Dafür ist sie froh über den Balkon. "Der war schon fast ein Muss." Einfach mal draußen sein zu können, genießt die Wahl-Kölnerin, auch wenn es im siebten Stock ist.

Keine so gute Erfahrungen gemacht hat sie mit Angeboten aus dem Internet. Zwei Wohnungsangebote hatte sie sich aus dem weltweiten Netz herausgefischt und wurde enttäuscht. "Das Laminat war kaputt, und es war schlecht tapeziert", erinnert sie sich. Gespart und gearbeitet hat sie für die Inneneinrichtung. Das Geld hat sie in Couch, Schreibtisch, Regal und Deko-Sachen investiert.

Die Möbel nimmt Manuela hingegen alle von zu Hause mit. Vielleicht wird es auch nicht Essen. "Münster ist auch eine schöne Stadt, aber weiter weg." Für alle, die es bald in die weite Welt zieht, hat Karolin noch einen Tipp: "Wichtig ist, sich mit dem Umfeld anzufreunden. Es ist sowieso schon schwierig genug, neu irgendwohin zu ziehen. Wenn, dann sollte man sich dort auch wohlfühlen."

(RP/EW)
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