Petition Initiative bundesweit gegen Ärztemangel

Kreis Kleve · Die Initiative für eine bessere ärztliche Versorgung im Kreis Kleve weitet ihr Engagement aus. Gemeinsam mit dem CDU-Bundestagsabgeordneten Stefan Rouenhoff geht sie das Problem nun auf Bundesebene an. Neue Petition gestartet.

 Die Initiative übergab die Petition in Kleve.

Die Initiative übergab die Petition in Kleve.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Nach dem erfolgreichen Abschluss einer Unterschriftenliste für eine bessere kinderärztliche Versorgung im Kreis Kleve startet die „Elterninitiative Kleve“ jetzt eine neue bundesweite Petition gegen den Ärztemangel auf dem Land. Darin wird nun deutschlandweit und ohne Beschränkung auf eine Facharztgruppe die in den Augen der Elterninitiative prekäre Versorgung in Landregionen angeprangert. Nachdem die Unterschriften und Forderungen zur kinderärztlichen Versorgung am 11.Juli an den CDU-Bundestagsabgeordneten für den Kreis Kleve, Stefan Rouenhoff, übergeben wurde, steht der Abgeordnete nun mit zahlreichen Mitgliedern der Landesregierung, dem Landesvorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein, den Krankenkassen aber auch mit anderen Mitgliedern des Bundestages im Dialog zur Gesundheitsversorgung im Kreis Kleve. „Inzwischen treffe ich kaum noch auf Gesprächspartner, die ernsthafte Zweifel an der Notwendigkeit von Maßnahmen zur Sicherstellung der Versorgung im Kreis Kleve äußern,“ sagt Rouenhoff. „Besondere Aufmerksamkeit liegt auf der Überalterung im Bereich der Hausärzte.“

Im Gespräch mit dem Politiker erklärte Beate Kohl von der Elterninitiative die Motive für das Engagement der Mütter: „Seit gut drei Jahren setzt sich unsere Elterninitiative für eine bessere ärztliche Versorgung im Kreis Kleve ein. Inzwischen haben wir begriffen, dass die Versorgungsmängel in unserer Region kein Zufall oder eine Folge der Randlage des Kreises Kleve sind, sondern eine zwangsläufige Konsequenz der sogenannten Bedarfsplanung für Ärzte.“ Die Verantwortung dafür liege in den Händen des Gemeinsamen Bundesausschusses in Berlin und damit gemeinsam bei Krankenkassen und Kassenärztlicher Bundesvereinigung, so Kohl weiter.

Die neue, bundesweite Petition  findet sich online unter www.openpetition.de/!landarzt. Sie richtet sich an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. „Wir protestieren gegen die Anwendung unterschiedlicher Verhältniszahlen zwischen Großstadt und Land bei der Definition von Über- und Unterversorgung in der Bedarfsplanung für Ärztinnen und Ärzte durch den Gemeinsamen Bundesausschuss.Wir sehen darin eine schwere und völlig ungerechtfertigte Benachteiligung von Bürgern in Landregionen, da als Folge der Ungleichbehandlung bis zu 60 Prozent ihrer Kassenbeiträge zur Verbesserung der Versorgung in Großstädten verwendet werden“, heißt es in der Petition. Die Elterninitiative fordert Minister  Spahn auf, „endlich energische Schritte zur Sicherung der Nachfolge für alle Arztgruppen und für eine wirksame Unterstützung der ärztlichen Versorgung in Landregionen zu beschließen.“

Die engagierten Mütter erhoffen sich, dass alle Unterzeichner der ersten Petition bereit sind, ihnen bei ihrem Kampf für eine bessere medizinische Versorgung in ländlichen Regionen noch einmal zu helfen – immerhin müssen nun bundesweit 50.000 Unterschriften für ein Quorum gesammelt werden. „Das OpenPetition-Team hat diese neue erweiterte Petition auf unserer Webseite www.ei-kleve.de freigeschaltet, so dass wir nun alle Bürger bitten, unser Anliegen dort zu unterstützen“, sagt Daniela van Zandvoort von der Initiative.

Stefan Rouenhoff versprach, die ihm übergebenen Unterlagen in Berlin zu nutzen, um weiter auf die drängenden Versorgungsprobleme – nicht nur in Kleve – aufmerksam zu machen.

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