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Kreis Kleve Elterninitiative gegen den Kinderärzte-Mangel gestartet

Kreis Kleve · In der Vergangenheit ist der Fachärztemangel im ländlichen Kreis Kleve bereits von vielen kritisiert worden. Es hat auch erste kleinere Maßnahmen dagegen gegeben. Doch das reicht nicht, meint eine neu gegründete Elterninitiative, die speziell die Krise der kinderärztlichen Versorgung in ihren Blick genommen hat.

Wolfgang Brüninghaus, Kinderarzt in Kleve, unterstützt die Elterninitiative. Der Mediziner betont, dass aktuell bereits 50 Prozent der Fachärzte im Klever Land stark auf die 60 Jahre zugingen. Ohne eine Veränderung in der Struktur des Gesundheitssystems sei eine dramatische Entwicklung programmiert.

Die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein teilte der Elterninitiative mit, dass sie bis 2030 keinen neuen Kinderarzt für Kleve einplane und einen Anfahrweg von 30 bis 40 Kilometern zum nächsten Kinderarzt für normal halte. Brüninghaus erklärt: "Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass gerade die Familien, denen kein Auto zur Verfügung steht, um derartige Anfahrtswege abzuleisten, öfter zu mir kommen als andere." Er verdeutlichte in einer Präsentation am Informationsabend der Elterninitiative, dass die Probleme des Fachärztemangels im Kreis Kleve schon 1990 begonnen hätten und Strukturfehler bis heute nicht behoben worden seien. Daher komme es dazu, dass beispielsweise auf 2405 Einwohner in Düsseldorf-City ein Kinderarzt komme, in Kleve aber das 1,6-Fache, nämlich 3859 Einwohner. Diese Diskriminierung sei eindeutig nicht im Kreis Kleve ausgelöst, sondern in Berlin, erläutert Brüninghaus. Die Politik und Kassenärztliche Vereinigungen hätten allerdings kein Interesse daran, diese Versorgungsschwäche im ländlichen Bereich zuzugeben, da sie die Interessen der größeren Mitgliedergruppen in den Städten schützten. Das einzige Mittel, um etwas zu erreichen, seien konkrete Zahlen, die die Mangelversorgung an Ärzten belegen.

Die Elterninitiative bittet daher Betroffene, sich an ihrer Aktion zu beteiligen und diese im Bekanntenkreis weiterzutragen. Weitere Infos gibt es auf Facebook unter "Elterninitiative Kleve - Mehr Kinderärzte für den Kreis Kleve" oder per E-Mail unter k.beermann85@gmail.com.

(vdSa)
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