Kleve/Kranenburg Elfjähriges Mädchen bricht sich Ellenbogen im überfüllten Schulbus

Kleve/Kranenburg · Die Niederrheinischen Verkehrsbetriebe (Niag) ändern nach Gesprächen mit den Kommunen Kleve und Kranenburg sowie den Schulen ihre Fahrpläne.

Das Thema Schülerbeförderung hat nach dem RP-Bericht für Bewegung bei den Verwaltungen und der Niag gesorgt. Jetzt wird noch deutlicher, dass dies dringend notwendig ist. So hat sich vor einigen Tagen ein 11-jähriges Mädchen aus Nütterden den Ellenbogen im Bus gebrochen. Grund dafür: Der Busfahrer musste im Kreisverkehr Bahnhofstraße/Hafenstraße stark bremsen, weil er einen Unfall mit einem Pkw verhindern wollte. Die Mutter erklärte, dass ihre Tochter in dem überfüllten Bus gestanden habe und sich nirgendwo hatte festhalten können. Durch den abrupten Stopp stürzte sie, was zu der Verletzung führte. Zunächst fuhr das Mädchen weiter zur Schule. Dort nahmen ihre Schmerzen zu, so dass ihre Mutter sie abholen musste. "Wir sind sofort zum Krankenhaus gefahren", sagt die Mutter der 11-Jährigen. Dort wurde der Bruch festgestellt. Das Kind muss vier Wochen einen Gips tragen.

Was die Sicherheit in den Bussen betrifft, so hat auch Michelle (17) reichlich Erfahrungen gesammelt - nicht die besten. Die 17-Jährige steigt in Nütterden ein und fährt über den Bahnhof zum Berufskolleg. "Die Busse sind immer überfüllt. Kinder können sich nirgendwo festhalten. Beim Bremsen fallen sie hin. Wir müssen uns um die Kleinen kümmern und sie am Arm festhalten." Eine Schülerin berichtete, dass im vergangenen Jahr eine Busscheibe zersplitterte, weil viele Schüler in einer Kurve gegen die Seitenscheibe gepresst worden waren.

In der Gemeinde Kranenburg hat man erkannt, dass es Handlungsbedarf gibt. Ein Runder Tisch, an dem Eltern, Verwaltung und Niag teilnehmen, wurde eingerichtet. Zudem kann man unter der Mail-Adresse schulbus@kranenburg.de die Verwaltung direkt über Probleme informieren.

Die Stadt Kleve hatte in einer Pressemitteilung dargelegt, dass es in Sachen Schülerbeförderung keine größeren Probleme gebe. Trotz der guten Situation in Kleve werden dennoch Änderungen im Fahrplan vorgenommen, wie eine Sprecherin der Niederrheinischen Verkehrsbetriebe (Niag) mitteilt. Denn auch die Niag sieht Optimierungsbedarf im Schülertransport. Die Änderungen, so die Niag-Mitarbeiterin, seien nach Abstimmungsgesprächen mit der Stadt Kleve, der Gemeinde Kranenburg und den Schulleitungen erfolgt, um die Heimfahrt angenehmer zu gestalten. Die beschlossene Änderungen sind:

1. Für Schüler gibt es einen zusätzlichen Bus (SB 58) um 15.07 Uhr von Kleve Bahnhof bis Kranenburg.

2. Auch wird nach dem Fahrplanwechsel dort ein Bus der SB 58 um 16.18 Uhr ab Kleve Bahnhof nach Wyler angeboten, der die Schüler von dort ohne Umstieg als Linie 59 in Richtung Zyfflich, Niel und Mehr weiter befördert.

Die Schüler des Schulzentrums Kellen, die mit der Linie 52 zum Bahnhof fahren, haben an diese Fahrt der SB 58 direkten Anschluss ohne Wartezeit am Bahnhof Kleve.

(RP)
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