Kleve/Kalkar "Einzelhaft" für das entlaufene Känguru soll morgen enden

Kleve/Kalkar · Alleine muss das offenbar seinem Besitzer entlaufene Känguru, das am vergangenen Sonntag auf einem Feld an der Römerstraße in Kalkar von Polizeibeamten mit Hilfe eines Tierarztes eingefangen worden war, schon seit jenem Sonntag durch den Stall des Klever Tierparkes hüpfen.

Sechs Kängurus, die bereits seit etwa zehn Jahren im Klever Tierpark zuhause sind, können sich dagegen derweil im etwa 5000 Quadratmeter großen Ausgelände aufhalten. Zwar geht es dem in Kalkar eingefangenen Beuteltier laut dem Leiter des Klever Tierparkes, Dietmar Cornelissen, den Umständen entsprechend gut. "Es verhält sich normal", sagt der Tierpark-Chef. Doch zu lange wolle er das Känguru auch nicht in "Einzelhaft" halten. Bislang war das Tier von seinen Artgenossen getrennt im Stall gehalten worden, weil man ihm nicht eine erneute Einfang-Aktion zumuten wollte, wenn sich sein Besitzer doch noch melden würde. Dies ist aber war auch gestern nicht geschehen. Deshalb wird Dietmar Cornelissen heute noch einmal bei der Polizei, dem Kreis-Veterinäramt und dem Ordnungsamt telefonisch nachfragen, ob sich jemand gemeldet hat, der ein Känguru vermisst. Ist das nicht der Fall, wird der Tierpark-Leiter das in Kalkar eingefangene Känguru mit den Beuteltieren - fünf Bennett- und ein Parma-Wallaby - des Parks vergesellschaften.

Probleme bei dieser Aktion erwartet Dietmar Cornelissen nicht. Das Tier komme dazu in eine Transportkiste, die werde aus dem Stall auf das Außengehege gebracht und dort geöffnet. Dann würden sich die Beuteltiere wahrscheinlich erstmal beschnuppern. Dass es zwischen den "Alteingesessenen" und dem "Neuling" zu "Boxkämpfen" mit den Vorder- und Hinterbeinen kommen wird, hält der Leiter des Tierparkes für nahezu ausgeschlossen. "Ein solch aggressives Revierverhalten zeigen männliche Kängurus nur dann, wenn es auch weibliche Tiere in der Gruppe gibt", meint der Fachmann. Im Klever Tierpark werden jedoch nur männliche Kängurus gehalten. Erst im Sommer hatte der Klever Tierpark zwei Kängurus aus dem Tierpark im westfälischen Rheine aufgenommen. "Da verlief die Vergesellschaftung auch ganz unproblematisch", erinnert sich Dietmar Cornelissen.

Einen Namen soll das "neue" Klever Tierpark-Känguru erstmal noch nicht bekommen. "Vielleicht findet sich später ein Pate, der dem Känguru dann einen Namen geben darf", meint der Tierpark-Leiter.

(dido)
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