Kleve Eine Tasse Hoffnung

Kleve · Mehr als 100 bekannte Persönlichkeiten aus Kirche, Kultur, Politik, Wissenschaft und Sport spendeten ihre Lieblingstasse für einen guten Zweck. Pflegekinder revanchierten sich mit handbemalten Exemplaren.

Jürgen und Angelika Rüttgers haben es getan, genauso wie Oliver Pocher, Ralf Zacher und Bernd Stelter. Sie alle, sowie über 100 weitere Persönlichkeiten aus Kirche, Kultur, Politik, Wissenschaft und Sport haben ihre persönliche Lieblings-Trinktasse zur Verfügung gestellt – als Symbol für das Gefühl des "Zuhauseseins" – um Menschen in Not ebenfalls ein Stück von diesem wertvollen Gefühl zu ermöglichen. Die Aktion "Ein Stück Zuhause" wird von den Vereinen "Mensch braucht Wohnung", "Freunde und Förderer der Adoptions- und Pflegekinderdienste", "Sozialdienst katholischer Frauen", "SKM – Katholischer Verein für soziale Dienste Kleve" sowie dem Klever Caritasverband organisiert.

Die Versteigerungen

Den Erlös der Versteigerungen, die teilweise über die Internetbörse "Ebay" stattfinden sollen und zudem in einer öffentlichen Versteigerung am 11. Dezember im Kurhaus, brauchen die Träger gerade zur Weihnachtszeit für ihre gemeinnützige Arbeit. Damit die prominenten Spender auch ohne Lieblingstasse noch ihren morgendlichen Kaffee genießen können, haben sich einige Pflegekinder zusammen mit ihren Pflegefamilien am Wochenende im Museum Kurhaus Kleve getroffen, um mit viel Fleiß und Farbeinsatz neue Tassen zu gestalten. Nach einer Führung mit Museumspädagogin Klara Heimbach durch das Kurhaus machten sich die Kinder an die Arbeit, um die "Danke-Tassen" zu gestalten. "Bei der Gestaltung der Tassen stand das Thema Zuhause natürlich im Mittelpunkt, aber die Kinder hatten auch genügend Freiraum, um die Tassen individuell zu gestalten", erklärt Renate Beckers vom Adoptiv- und Pflegekinderdienst. So freute sich eines der Kinder besonders darüber, die Danke-Tasse für ihren Lieblingsautor, den Kinderbuchschriftsteller Paul Maar, Erfinder des Sams, zu gestalten. Renate Beckers ist froh darüber, dass so viele Persönlichkeiten ihre Tasse für die "Ein Stück Zuhause"-Aktion zur Verfügung gestellt haben und hofft, dass die Tassen einen hohen Erlös einbringen werden, den die Träger der Aktion so dringend für ihre Arbeit brauchen. "Die Prominenten waren von dem lokalen Bezug der Aktion und dem direkten Nutzen der Versteigerungen überzeugt", so Beckers. Einige der Tassen-Spender haben sich deswegen sogar dazu bereit erklärt, dem Käufer ihre ehemalige Lieblingstasse persönlich zu überreichen.

Die Trennung wird angesichts der Danke-Tassen, die die Kinder mit so viel Fleiß und Freude gestaltet haben, sicher nur noch halb so schwer fallen.

(RP)
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