Kleve "Eine Prinzessin für Kleve"
Kleve · Zukunftswerkstatt von Volksbank und RP: Der Klever Karneval verändert sich – damit tun sich manche schwer. Premiere für sechs Großveranstaltungen im Festzelt auf dem Kirmesplatz. Und Theo Brauer hat noch einen Wunsch.
Zukunftswerkstatt von Volksbank und RP: Der Klever Karneval verändert sich — damit tun sich manche schwer. Premiere für sechs Großveranstaltungen im Festzelt auf dem Kirmesplatz. Und Theo Brauer hat noch einen Wunsch.
Eins ist klar: Den Klever Karneval, den wird es immer geben. Er hat mit die älteste Tradition — am 12. November 1381 gründete Graf Adolf I. von Cleve die "Geselschap van den Gecken" —, nur dieses Jahr, da wird er anders aussehen.
Statt im Schweizerhaus oder in der Materborner Mehrzweckhalle sollen die großen Veranstaltungen im Warsteiner Festzelt auf dem Kirmesplatz stattfinden, das Platz für 4000 Personen (1200 Sitzplätze) bietet. Deswegen ändert sich auch die Zugrichtung. Statt rauf wird künftig runter marschiert, Auflösung ist am Klever Ring in Kellen.
Das hatte das KRK, das Klever Rosenmontags-Komitee, vor drei Jahren mit der "Vision 2010" beschlossen. Veränderungen, die im Vorfeld für Unruhe sorgten (die RP berichtete). Aus diesem Grunde setzte die Zukunftswerkstatt von Volksbank Kleverland und RP das Thema auf die Agenda — mit dem Resümee: Die Großveranstaltung war gewünscht, sie muss sich einspielen — aber wäre eine Klever Prinzessin nicht noch das i-Tüpfelchen?
Dieser Vorschlag stammt von Bürgermeister Theo Brauer. "Zahlreiche Bürger haben mich in den vergangenen Jahren angerufen. Sie alle haben sich die Großveranstaltung gewünscht. Jetzt haben wir sie, jetzt können wir die Chance nutzen, jetzt äußere ich meinen Wunsch: eine Prinzessin an der Seite des Prinzen", so der Bürgermeister. Nichts Schöneres könne er sich für Kleve vorstellen — und Brauer muss es wissen: Schließlich war er im Jahr 1979 Karnevalsprinz.
Verhalten reagierte Norbert Pauls, Vorsitzender des KRK. "Das Thema steht noch nicht auf der Tagesordnung." Vielmehr wollte er bei der Zukunftswerkstatt das Zelt in den Vordergrund stellen. "Wir hoffen, dass die Klever es annehmen."
Dass diese sich traditionell mit Veränderungen schwer tun, beweisen die Vorverkaufszahlen. "Bisher haben wir 4500 Karten verkauft bei insgesamt sechs Veranstaltungen", sagt Georg van den Höövel von der Veranstaltungsagentur gordion management GmbH, die sich organisatorisch wie finanziell für den Klever Zeltkarneval verantwortlich zeigt. Er ist dennoch zuversichtlich: "Wir haben gerade noch einmal 50 000 Flyer gedruckt, die auf allen Sitzungen und in der Klever Innenstadt von den Tanzmädchen verteilt werden. Vor allem aber glaube ich an den Aha-Effekt."
"Die Materborner kommen"
Davon ist Ute Schulze-Heiming, Geschäftsführerin von Kleve Marketing, ebenfalls überzeugt: "Wir sind jetzt Hochschulstandort, wir müssen jünger werden. Da kommt uns das Zelt, unmittelbar in der Nähe des Campus Kleve, gerade recht. Das ist eine einmalige Chance." Auch Aloys Hermanns, Präsident der Karnevalsgesellschaft Fidelitas, sagte: "Die Materborner werden kommen. Das wird ein Erfolg." Kritik äußerte er lediglich an der Art und Weise der Kommunikation, genauer gesagt über die "Reihenfolge der Information".