Kleve-Rindern Eine Million Tonnen Kies in Rindern

Kleve-Rindern · Die Firma Kuypers will eine sieben Hektar große Fläche zwischen Rindern und Düffelward in den nächsten 13 bis 14 Jahren auskiesen. Bis zu 20 Lkw werden täglich durch den Ort fahren. Nach Abschluss der Auskiesung wird rekultiviert.

Kipplaster, Bagger und Förderbänder kündigen am Ortsausgang Rindern den Beginn einer Auskiesung an. Rund zehn Hektar umfasst das Gelände, das die Theo Kuypers Kiesbaggerei GmbH einem Landwirt abgekauft hat. Auf etwa sieben Hektar dieser Fläche wird in den kommenden 13 bis 14 Jahren der Baustoff zutage gefördert.

"Ich rechne damit, dass wir in Rindern mehr als eine Million Tonnen Kies aus der Erde holen", sagt Geschäftsführer Theo Kuypers. Den Gedanken, an der Keekener Straße auszukiesen, kam ihm im Jahr 1995. Kuypers sah Karten des geologischen Dienstes in Krefeld ein. Und die versprachen für das besagte Gebiet ein hohes Kiesvorkommen. Kuiypers nahm erste Gespräche mit dem damaligen Eigentümer der Fläche auf. Dann folgten mehrere Sondierungsbohrungen und schließlich der Antrag beim Kreis Kleve, der letzten Endes genehmigt wurde. Kuypers brauchte viel Geduld, um sein Vorhaben in die Tat umsetzen zu dürfen. "Rund 14 Jahre sind von den ersten Planungen bis zur Auskiesungsgenehmigung vergangen", blickt der Unternehmer zurück.

Bagger haben bereits Mutterboden und einen Teil der Lehmschicht abgetragen, wobei Kuypers den Lehm an Ziegeleien in Emmerich und kurz hinter der Landesgrenze verkauft. Ab Ende Mai wird die komplette Förderanlage montiert. Außerdem lässt Kuypers einen befestigten Weg mit Linksabbiegespur auf die Keekener Straße errichten, auf dem die Bagger und Kieslaster den Dreck von den Reifen fahren, so dass die Bundesstraße sauber bleibt. Zehn bis 20 Lkw werden schätzungsweise täglich den Kies abfahren.

Die Transporte werden über die Kreisstraße 3 durch Rindern zum Betriebsgelände der Firma Kuypers fahren. Die Anwohner müssen also durch die Kies-Lkw mit einem zusätzlichen Schwerlastverkehr auf der Straße rechnen. Bereits jetzt gibt es in der Ortsdurchfahrt Ausbuchtungen, die in die Fahrbahn hineinragen, um den Verkehr zu beruhigen und zu entschleunigen. Der Kreis Kleve hat sich in einem Planfeststellungsverfahren allerdings mit der Problematik befasst und keine Einwände erhoben. Da es sich um eine "eher kleine" Abgrabung handele, sei mit keiner bedenklichen Erhöhung des Unfallrisikos durch die Kies-Lkw zu rechnen.

"Mit dem Beginn der Herbstferien werden wir die Produktion starten und in Rindern Kies fördern", sagt Kyupers. Der Landwirt, dem Kuypers die Flächen abgekauft hat, erhält übrigens einen Anteil an den Verkaufserlösen des dort geförderten Kieses.

Wenn die Firma in 13 bis 14 Jahren die Förderung auf dem Gebiet einstellt, wird die Kiesgrube mit Wasser vollaufen. Dann hat Rindern einen neuen Baggersee. Ob der genutzt werden kann - von Badegästen oder durch Angler - steht derzeit noch in den Sternen: "Die Folgenutzung ist noch unklar", sagt Kuypers.

Sorgen bereitet dem Unternehmer der zurzeit im Entwurf befindliche neue Landesentwicklungsplan (LEP). "Die Landespolitik engt die die Perspektiven der Kiesunternehmen am Niederrhein massiv ein", findet Kuypers. Obwohl es hier in der Region noch vielversprechende Lagerstätten gebe, dürfe dort bald nicht mehr ausgekiest werden. "Die Landespolitik stellt die Versorgungssicherheit mit den meistgebrauchten Rohstoffen Kies und Sand hinter andere Interessen zurück", sagt der Unternehmer. Industrie und Bauwirtschaft müssten künftig diese Rohstoffe importieren, falls die heimische Rohstoffgewinnung zurückgedrängt werde. Das wäre aus ökonomischer und ökologischer Sicht nicht sinnvoll", betont Kuypers.

Die Kiesbaggereien des Initiativkreises "Zukunft Niederrhein" bereiten zurzeit die "Natur- und Erlebniswochen" vor. Die Kuypers GmbH beteiligt sich mit einem Malwettbewerb Anfang Juli im Vereinshaus des Angelsportvereins Kleve in Rindern.

(RP)
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