Kranenburg Eine Demonstration für den Frieden

Kranenburg · Ein Pontifikalamt mit Erzbischof em. Dr. Werner Thissen wurde zur Feier des Kreuzfestes in Kranenburg gefeiert. Kirchenchor und Musikverein gestalteten die eindrucksvolle Liturgie in der Pfarrkirche St. Peter und Paul mit.

 Die Kreuzbruderschaft begleitete das Wundertätige Heilige Kreuz durch Kranenburg. Diakon Klaus Venhofen trug die Kreuzreliquie, gefolgt von den Pfarrern Markus Trautmann und Christoph Scholten (von links).

Die Kreuzbruderschaft begleitete das Wundertätige Heilige Kreuz durch Kranenburg. Diakon Klaus Venhofen trug die Kreuzreliquie, gefolgt von den Pfarrern Markus Trautmann und Christoph Scholten (von links).

Foto: Markus van Offern

"Wir leben in einer Zeit, in der wieder einmal Religion missbraucht wird für Gewalt, Krieg und Unterdrückung. Wer sich mit seinem Leben zum Kreuz Christi bekennt, setzt der Gewalt die Gewaltlosigkeit entgegen, setzt dem Krieg den Frieden entgegen, setzt der Unterdrückung die Befreiung entgegen", sagte der Erzbischof em. Dr. Werner Thissen, Hamburg, in der Stifts- und Wallfahrtskirche St. Peter und Paul in Kranenburg beim Pontifikalamt zur Feier des Festes Kreuzerhöhung. Während des Einzuges durch das Pilgerportal sang die Schola den Introitus "Nos autem gloriari".

Pfarrer Christoph Scholten konnte zahlreiche Gläubige und Gäste begrüßen. Mit dem Erzbischof standen der Ortspfarrer sowie Pfarrer Markus Trautmann, Dülmen, und die Diakone Günter Gendritzki und Thomas Fonck am Altar. Einen besonderen Eindruck hinterließ die Aufführung der Missa brevis von Jacob de Haan, dargeboten vom Kirchenchor und dem Blasorchester des Kranenburger Musikvereins. Der wunderbare Klang erfüllte das ganze Gotteshaus. Erzbischof Thissen war als Kind aus seiner Heimatstadt Kleve mit dem Fahrrad nach Kranenburg gefahren, weil dort ein Schulkamerad von ihm wohnte. So hatte er zum ersten Mal vom Kranenburger Kreuz erfahren. Vor 15 Jahren hatte er als Weihbischof von Münster zuletzt das Kreuzfest in der Grenzfeste mitgefeiert. In seiner Predigt ging er auf die Geschichte des Kranenburger Kreuzes ein und zitierte die drastische Aussage des Apostels Paulus: "Das Kreuz ist für die, die nicht glauben, Schwachsinn. Für die Glaubenden aber ist das Kreuz Gottes Kraft." Auf einer riesigen Leinwand in Italien habe der Erzbischof eine besonders anschauliche Kreuzesdarstellung gesehen. Am Fuß des Kreuzes waren Adam und Eva, der Sündenfall, gemalt: "Dabei frage ich nach der Tiefe meines Lebens." Hoch oben am Längsbalken waren die Menschen dargestellt, deren Leben bereits vollendet war. Die Querbalken deuteten die Verschiedenartigkeit der Menschen an. "So wird das Kreuz zum Ursymbol meines Lebens", sagte der emeritierte Bischof von Hamburg. Die anschließende Kreuztracht durch die Straßen von Kranenburg nannte er "eine Demonstration für Frieden und Menschlichkeit." Dann begleiteten Messdiener, Kommunionkinder, Priester und Diakone, der Erzbischof, die Kreuzbruderschaft, die das Kreuz trug und das Beten leitete, die St.-Antonius-Bruderschaft Kleve, die Damen und Ritter des Souveränen Malteserordens und des Ritterordens vom Hl. Grab zu Jerusalem, Ehrengäste, der Kranenburger Musikverein, die Schützenbruderschaften und Bannerabordnungen sowie zahlreiche Gemeindemitglieder und Pilger das Wundertätige Heilige Kreuz durch Kranenburg. Die Kreuzreliquie trug Diakon Klaus Venhofen. Beim Einzug in das Gotteshaus sangen die Gläubigen das "Tochter Zion". Mit dem feierlichen Kreuzsegen und dem bischöflichen Segen klang eine Feier aus, die am Fest Kreuzerhöhung ganz im Zeichen der Verehrung des Kreuzes stand. Dann traf man sich zu einem Fest der Begegnung auf dem Gelände des St.-Elisabeth-Kindergartens.

(RP)
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