Kleve Ein Paradiesschauplatz für Kinder

Kleve · Das Museum Kurhaus bietet in den Sommerferien 18 Workshops für Kinder jeder Altersklasse an. Die Kurse sind immer an eine Ausstellung angelehnt - zurzeit an den bedeutenden Bildhauer der klassischen Moderne Ewald Mataré.

 Alexandra Eerenstein, Helena, Valentina Vlasic, Monika Buchen und Klara Heimbach (v. l. n. r.) bereiten sich auf den Workshop "Photo - Session" vor.

Alexandra Eerenstein, Helena, Valentina Vlasic, Monika Buchen und Klara Heimbach (v. l. n. r.) bereiten sich auf den Workshop "Photo - Session" vor.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Auf dem Holztisch stehen kleine Figuren. Museumspädagogin Klara Heimbach schnitzt ein weißes Seifenstück und zeigt, wie man es mit einem Küchenmesser formt. Unter dem Thema "Eingeseifte Schnitzerei" dürfen Kinder ab acht Jahren am 20. Juni von 11 bis 13 Uhr Skulpturen aus Kernseife im Museum Kurhaus in Kleve schnitzen. "Das subtraktive Arbeiten des Bildhauers Ewald Mataré wird in weichem Seifenmaterial eingeübt", erklärt Heimbach. Figuren entstehen und wandern in einer selbstgefalteten Transportkiste mit nach Hause.

In diesem Jahr ist der 50. Todestag des wichtigsten Künstlers in der Sammlung des Museum Kurhauses Kleve: Ewald Mataré (1887 - 1965). Daher gilt ihm die Ausstellung "Die Berliner Jahre" vom 29. März bis zum 28. Juni. Um auch den Kindern die Kunst nahezubringen, wird eine große Auswahl an insgesamt 18 Sommerworkshops geboten. Die Teilnahmegebühr beträgt acht Euro je Kurs. Verschiedene Museumspädagoginnen leiten die Workshops und nehmen Bezug auf die jeweils laufende Ausstellung. Raum dafür bietet die "WunderKammer", eine Werkstatt im Kellergeschoss des Museums.

"Die Museumspädagogik kommt. Zwei Räume stehen im Museum leer, die bald für uns Museumspädagogen zur Verfügung stehen", sagt Valentina Vlasic erfreut. Das Angebot der Workshops ist wegen der großen Nachfrage stetig gewachsen, so dass auch Workshops für ältere Kinder angeboten werden. Es gibt sogar die Möglichkeit, individuelle Workshops außerhalb der Ferien zu besuchen, die auf die Bedürfnisse der Teilnehmer abgestimmt werden. Somit können Kinder zum Beispiel an ihren Geburtstag einen solchen Kurs buchen.

Das Kursprogramm beginnt diesen Samstag mit der "eingeseiften Schnitzerei" und endet am 17. Oktober mit einer zweistündigen Foto - Session ab 11 Uhr mit Museumspädagogin Heimbach unter dem Motto "Ich - ganz wichtig!". Teilnehmer ab sechs Jahren kleiden sich mit edlen Kostümen und lassen sich professionell ablichten. Ein klassisches Porträt im Stil Govert Flincks entsteht und lässt die Kinder in einem neuen glanzvollen Licht erscheinen. Für Kinder, die Lust auf Süßes haben ist der Workshop "Mausoleum" am 11. Juli von 11 bis 13 Uhr genau das Richtige. Aus weichem Ziegeleiton sollen Innenarchitekten ab sechs Jahren in einem Karton ein Zuhause für den zukünftigen Bewohner, die Zuckerspeckmaus entwerfen. Museumspädagogin Margret Kothes-Ingerfeld bietet unter anderem den zweistündigen Kurs "Arkadien 1: Ich habe einen Traum" am 11. Juli ab 14 Uhr an, in dem das Paradies auf Erden künstlerisch dargestellt wird.

"Kinder ab acht Jahren dürfen bei mir mit viel Glitzer und Glitter arbeiten", sagt Museumspädagogin Monika Buchen. Sie wird den Workshop "More glamour please - aber bitte mit Botschaft" am 27. Juli von 11 bis 13 Uhr leiten.

Die jüngsten Künstler sind drei Jahre alt. Speziell für sie werden drei Termine (18. Juli, 22. August, 3. Oktober) angeboten, in denen erste Kunsterfahrungen spielerisch unter anderem mit Reimen, Singen und Malen gemacht werden. Diese Kurse finden für eine Gebühr von fünf Euro unter der Anleitung von der Museumspädagogin Alexandra Eerenstein statt.

"Unser Ziel ist es, zusammen mit den Kindern einen Paradiesschauplatz in unserem Museum zu errichten und zu präsentieren", sagt Valentina Vlasic. Mit den Workshops soll Kindern die Möglichkeit gegeben werden, mehr über die Stadt, in der sie wohnen, zu erfahren. Daher spielt die Identitätsfindung und allgemeine Bildung ebenfalls eine zentrale Rolle. Ihnen wird die Gelegenheit gegeben, mit eigener Vorstellungskraft sowie Fantasie zu basteln und zu malen. Außerdem werden ihre sozialen Kompetenzen im Umgang mit den anderen Kursteilnehmern gefördert.

Eine Übersicht der Kurs-Termine ist im Museum Kurhaus erhältlich und kann im Internet unter www.museumkurhaus.de in deutscher sowie niederländischer Sprache eingesehen werden.

(RP)
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