Kranenburg Ein Orden wird geteilt

Kranenburg · Die Kranenburger Karnevalsgesellschaft Krunekroane verleiht am Sonntag beim Prinzentreffen im Bürgerhaus den 22. Kranich-Orden. Dieser geht an den Partnerschaftsverein Groesbeek-Kranenburg-Ubbergen.

Dass der Kranich-Orden, den die Kranenburger Karnevalsgesellschaft Krunekroane einmal im Jahr vergibt, einen großen Stellenwert besitzt, stellte Paul Wilbers, Bürgermeister der niederländischen Gemeinde Ubbergen, anerkennend fest. Als er nämlich die Zahl der Pressevertreter sah, die zur Bekanntgabe des nächsten Ordensträgers gekommen war, zeigte sich Wilbers beeindruckt: "Sie sind sehr zahlreich gekommen. Bei uns wären höchstens so viele da, wenn der Orden aus irgendeinem Grund mal nicht vergeben würde", blickte der Bürgermeister auf die Zustände jenseits der Grenze.

Wilbers kann sich gleich doppelt freuen, denn er gehört in diesem Jahr selbst zu den zahlreichen Ordensträgern. Der Kranich-Orden 2011 geht nämlich an den Partnerschaftsverein Groesbeek-Kranenburg-Ubbergen. Dieser wurde 1999 gegründet und erfüllt hervorragend die Voraussetzungen, um diese Auszeichnung zu bekommen.

Der europäische Gedanke

Auch wenn das Verteilen von Orden und Ehrenzeichen im Karneval inflationäre Züge besitzt, so hat doch die Verleihung der Kranich-Plakette einen besonderen Stellenwert. Thomas Peters, Geschäftsführer des Kranenburger Zugkomitees, erklärt, was man geleistet haben sollte, um diese Ehrung zu erfahren: "Mit dem Kranich-Orden wird ausgezeichnet, wer sich um den europäischen Gedanken und das grenzüberschreitende Miteinander verdient gemacht hat." Auf den aktuellen Ordensträger dürften die Vorgaben kaum besser passen.

Neben Wilbers waren auch die Bürgermeister der Gemeinden Groesbeek, Gerd Prick, und Gastgeber Günter Steins aus Kranenburg bei der Bekanntgabe dabei. Erwin Schmitz, der als ehemaliger Gemeindedirektor Kranenburgs 1999 den deutsch-niederländischen Partnerschaftsverein mitgründete, blickte auf die Entstehungsphase des Vereins und die Weiterentwicklung zur Städtepartnerschaft. Diese bestand darin, dass Groesbeek-Kranenburg-Ubbergen den Wunsch hatten, die Partnerschaft auf eine osteuropäische Stadt auszuweiten. Mit dem Ziel, eine Unterstützung in wirtschaftlicher, touristischer, politischer und sozialer Sicht zu geben. Die Wahl fiel auf die ungarische Grenzstadt Körmend. So wurde 2001 die Städtepartnerschaft zwischen dem deutsch-niederländischen Trio und der ungarischen Stadt besiegelt. Schmitz betonte jedoch, dass diese Partnerschaft nicht eine bis ans Ende aller Tage sein müsse. Kranenburgs ehemaliger Gemeindedirektor, der bereits 2005 in seiner Funktion als damaliger Geschäftsführer der Euregio Rhein-Waal den Kranich-Orden erhalten hatte, wird nun als Geschäftsführer des Partnerschaftsvereins erneut damit bedacht.

Wie wertvoll die Bronzeplakette ist, hob Paul Wilbers hervor, der die Einführung des Kranich-Ordens und die Auswahlkriterien, nach denen die Ehrung verliehen wird, einst mit den treffenden Worten beschrieb: Mit Beziehungen sei es so wie mit einem Garten. Man müsse beides pflegen, sonst verkomme es.

(RP)
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