Niederrhein Ein neues Präsidium für die Zukunft

Niederrhein · Die Hochschule Rhein-Waal soll künftig international in der Region verwurzelt sein, sagt Hochschul-Präsidentin Heide Naderer, die gestern die neuen Vizepräsidenten für Forschung, Lehre und Personal in Kleve vorstellte.

 Das neue Präsidium: Marion Halfmann, Georg Hauck, Heide Naderer, Bibiana Kemner, Jens Gebauer (v.l.).

Das neue Präsidium: Marion Halfmann, Georg Hauck, Heide Naderer, Bibiana Kemner, Jens Gebauer (v.l.).

Foto: Evers

Wie das Klimahaus auf dem Campus Kleve, das die fernen Tropen an den Niederrhein holt - weit weg und doch ganz nah dran - so soll sich die Hochschule Rhein-Waal (HSRW) in Zukunft entwickeln. "Wir werden an unserer internationalen Ausrichtung, an unseren internationalen Studenten festhalten, wir werden aber genauso die Verwurzelung in der Region fördern und den Blick in die Niederlande nicht vergessen", sagte gestern Dr. Heide Naderer, Präsidentin der HSRW, und skizzierte am Beispiel Klimahaus, wohin der Weg der Hochschule nach den ersten Jahren des Aufbaus führen soll. Außerdem soll sich die Hochschule nach außen und auch nach innen zwischen den Fakultäten und den beiden Standorten in Kleve und Kamp-Lintfort weiter vernetzen.

"Man weiß, dass der Aufbau nur die Hälfte der Zeit braucht, wie die Konsolidierung - wir haben also einen langen Weg vor uns. Ein Weg, auf den wir uns freuen", sagte gestern Hochschul-Kanzlerin Bibiana Kemner, Chefin der Hochschulverwaltung. Man wolle die Hochschule zukunftsfähig machen, wolle künftig Studenten wie Mitarbeiter von der ersten bis zur letzten Stunde an der Hochschule begleiten und ihnen eine Perspektive bieten, erklärten Naderer und Kemner. Dazu gehört auch eine Bestandsanalyse, für die die nüchternen Zahlen ebenso berücksichtigt werden wie Studenten und Mitarbeiter befragt werden sollen.

Auf diesen "langen Weg" werden die beiden hauptamtlichen Präsidenten seit gestern von einem neues nebenamtlichen Präsidium begleitet. Nach sechs Jahren ist die Amtszeit der beiden Vizepräsidenten der Aufbauphase, Prof. Peter Scholz (Forschung) und Prof. Anja Freifrau von Richthofen (Lehre), beendet. Die Nachfolger wurden vom Hochschulrat einstimmig gewählt und vom Senat ebenso einstimmig bestätigt.

Prof. Dr. Marion Halfmann von der Fakultät Gesellschaft und Ökonomie wird Vizepräsidentin für Studium, Lehre und Weiterbildung. Sie wird sich künftig um die weitere Steigerung der Qualität der Lehre und die Verbesserung der Studienbedingungen sowie um Maßnahmen zur Sicherung des Studienerfolgs kümmern. "Unser Ziel soll sein, dass künftige Studenten nicht sagen, ich gehe auch zur Hochschule Rhein-Waal, sondern dass sie sagen, ich will zur Hochschule Rhein-Waal", sagt die Betriebswirtin, die auf dem Campus Kleve Betriebswirtschaftslehre und Marketing lehrt. Studenten sollen von Anfang an wissen, was sie an der Hochschule erwartet. Die Hochschule soll künftig eine möglichst geringe Abbrecherquote haben. Marion Halfmann will weiterhin mit den Fakultäten darüber nachdenken, welche Masterstudiengänge eingerichtet werden müssen und in welche Richtung sich die Studiengänge der HSRW entwickeln sollen.

Der Leiter des Klimahauses, der Mann, der die Tropen an den Niederrhein holt und hier regional verwurzelt, Prof. Dr. Jens Gebauer, ist Vizepräsident für Forschung und Wissenstransfer. "Ich bin mit Leib und Seele Forscher", sagt Gebauer, der auch Humboldt-Beauftragter der HSRW ist. Er kann auf zahlreiche Veröffentlichungen blicken, hat Netzwerke nicht nur in Hochschulen hinein, sondern auch in die Industrie. Der Gartenbauer möchte Forschung und Lehre weiter verzahnen, hat ein Faible für die Kinder-Uni der Hochschule. Nach der Aufbauphase sollen die Professoren verstärkt wieder forschen können, es sollen Forschungsfelder und Forschungsgruppen gebildet werden, sagt Gebauer.

Prof. Dr. Georg Hauck ist der Dritte im Bunde. Seine Position ist neu geschaffen als Vizepräsident für Personal- und Qualitätsentwicklung und wird von einer neuen Dezernentin in der Hochschulverwaltung flankiert. Ein wichtiges Ressort, das sich künftig um die akademischen Mitarbeiter kümmern, ihnen Perspektiven und Karrierewege auch nach den meist befristeten Stellen aufzeigen soll. Das könne bis zur Promotion reichen, für die Kooperationen nötig seien, so Hauck.

(RP)
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