Kleve Ein neues altes Rathaus
Kleve · Die Stadt Kleve soll eine neue Verwaltung bekommen. Ein Teilabriss des Gebäudes ist wahrscheinlich. Wiederaufbau und die Sanierung sollen sich an Variante C orientieren. Ergebnis soll im Sommer vorgestellt werden.
Das Verfahren "neues Rathaus für Kleve" geht in die nächste Runde. Kleves Kämmerer Willibrord Haas war gestern auf der Stadtpressekonferenz im alten Klever Rathaus zuversichtlich, dass es der letzte Schritt zur gültigen Lösung sein wird, nachdem am Vorabend in nichtöffentlicher Sitzung eine ganz breite Ratsmehrheit (ohne die FDP) einen Teilabriss des Rathauses möglich machte.
Haas: "Wir werden vor den Sommerferien, spätestens unmittelbar nach den Sommerferien, dem Rat ein schlüssiges Konzept vorlegen und nach dem Beschluss der Bürgerschaft vorstellen". Es habe sehr fruchtbare Gespräche mit möglichen Bietern gegeben. Bis jetzt habe man eine grobe Vorstellung dessen, was umgesetzt werden soll. Dies müsse in den nächsten Monaten im Detail ausgearbeitet werden.
Europäisches Vergaberecht
Ein Zwischenergebnis, wie das künftige Rathaus Kleves aussehen könnte, oder zwischen welchen Alternativen der Rat wählen kann, darf es nicht geben. Erst recht wird es auch keine Namen der möglichen Bieter geben und keine Summen, was das Unterfangen kosten soll. "Das verbietet uns das europäische Vergaberecht. Wir würden damit das Verfahren um das Klever Rathaus gefährden", wies Kleves Bürgermeister Theo Brauer entsprechende Fragen zurück.
Damit der Bürger dennoch eine vage Vorstellung bekommt, präzisierte Kleves Technischer Beigeordneter Jürgen Rauer das Vorhaben: "Wir werden uns eng am Bürgerwillen halten — das Rathaus wird auch nach einem Teilabriss mit Wiederaufbau eng an der vom Bürger gewählten Variante C gestaltet", so Rauer.
Der Rat habe auch ausgeschlossen, dass Gebäude auf dem Minoritenplatz für Rathauszwecke entstehen werde. "Dort bleibt es bei einer Nutzung für Wohnen, Einzelhandel oder Dienstleistung", so Rauer weiter. Auch Haas bestätigte, dass das "neue" Rathaus nah an Variante C bleibt. "Wir wissen noch nicht, wie viel wir abreißen müssen, wie viel wir aufbauen müssen, wie viel saniert werden kann. Das wird sich in den kommenden Monaten entscheiden".
Es werde um die Ausführung eines Rathauses im mittleren Standard verhandelt. Der Rat habe das Bürgervotum für C bestätigt, man sei inzwischen der Überzeugung, dass es wirtschaftlichere Möglichkeiten als eine Sanierung gebe. Im Vorfeld der nichtöffentlichen Ratssitzung waren Summen von bis zu 20 Prozent genannt worden, die man durch einen Teilabriss sparen könne.
Mit dem breiten Votum der gesamten Politik von CDU, Grüne über SPD, Linke und OK dürfte das weitere Verfahren einen großen Rückhalt haben. Zumal inzwischen tatsächlich mehrere Bieter bereit sind, unter den neuen Voraussetzungen in einen Wettbewerb um den Bau des Rathauses zu treten. "Wegen dieses Wettbewerbs können wir vorher auch keine gestalterischen oder inhaltlichen Informationen preisgeben", unterstrich Haas nach der Konferenz noch einmal ausdrücklich.
Eins ist seit gestern klar: Es wird ein neues altes Rathaus.