Niederrhein Ein Nest für Netz-Pioniere

Niederrhein · In einer vierwöchigen Serie stellen RP und Wirtschaftsförderung Kreis Kleve die Hochschule Rhein-Waal vor."E-Government" ist ein moderner Studiengang für Verwaltung und Organisation auf der Höhe der Zeit.

Die ersten 33 Studenten, die am Standort Kamp-Lintfort angefangen haben, wählten den Studiengang E-Government – und damit haben sie sich bereits als Pioniere im doppelten Sinne erwiesen. Sie sind nicht nur die ersten Studenten einer neuen Hochschule, sondern sie studieren auch eine Fachrichtung, die zwar nicht völlig neu ist, aber so explizit ausgerichtet ein Novum in der deutschen Hochschullandschaft ist.

Modern und nachhaltig

Die jungen Frauen und Männer, die im vergangenen Monat mit neuen Fahrrädern und Notebooks ausgestattet wurden, wissen, was sie tun. Für uns draußen vor der Tür ist es schon schwieriger, zu verstehen, was E-Government ist. Lernt man dort das Regierungsgeschäft oder wird man gar zum Big Brother ausgebildet? Nein, so spektakulär ist es dann doch nicht. Im Verwaltungs-Jargon versteht man unter Electronic Government "die Abwicklung geschäftlicher Prozesse im Zusammenhang mit Regieren und Verwalten (Government) mit Hilfe von Informations- und Kommunikationstechniken über elektronische Medien." Schlicht zusammengefasst: Regieren und Verwalten mit Informations- und Kommunikationstechnologien.

Uns überrascht dann auch nicht wirklich, dass es dazu auch eine entsprechende europäische Richtlinie gibt, die mittels moderner Informations- und Kommunikationstechnologien zu einer nachhaltigen Verwaltungsmodernisierung auffordert. Das benachbarte Kommunale Rechenzentrum Niederrhein dürfte die Hochschule mit großer Freude beobachten: Verwaltungsinformatik gehört der Vergangenheit an, es lebe E-Government. Das Vollzeitstudium dauert sieben Semester, ein duales neun Semester neben der betrieblichen Ausbildung. Wer das Studium absolviert hat, kann nicht nur bei Kommunen, Kreisen, Ministerien einen Job finden.

Das Thema Datenschutz und Datensicherheit sind IT-Aspekte, die in allen Branchen der Wirtschaft immer wichtiger werden. Die Studenten lernen das elektronische Handwerkszeug, das sich überall in Beratung und Dienstleistung einsetzen lässt. Auch Anbieter wie Google, Ebay oder Amazon müssen mit Server-Parks umgehen, 24-Stunden online sein und hohe Daten-Volumina speichern können.

Das Programm

E-Government ist aber nicht nur ein Studienfach für Computer-Freaks. Nicht die Technik steht im Vordergrund, sondern das Programm. Die Studenten lernen zu programmieren, fremde Software zu bewerten und eigene selber zu entwickeln. Auch wenn es im ersten Semester mit diskreter Mathematik, Algorithmen und Wahrscheinlichkeitsrechnung losgeht, braucht niemand Angst vor Mathematik zu haben. So wie das Lösen ist auch das Studium: interdisziplinär, kommunikativ und dabei immer praxisorientiert.

(RP)
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