Thomas Hesse Und Renate Wirth Ein Krimi links und rechts des Rheins

Kleve · Im Mittelpunkt des neuen Krimis des Autorenteams steht ein Bahnprojekt auf der rechten Rheinseite. Aber die Handlung reicht ins Gelderland. Heute liest das Duo im Klostergarten Kevelaer.

 Renate Wirth und Thomas Hesse lesen heute Abend im Klostergarten in Kevelaer.

Renate Wirth und Thomas Hesse lesen heute Abend im Klostergarten in Kevelaer.

Foto: Markus van Offern

Lokalkolorit spielt in den Krimis eine große Rolle, wie weit spielt das neue Buch auch in das Gelderland und Kevelaer hinein?

Hesse/Wirth Wir sind ja das einzige rheinüberspannende Autorenduo, wie wir uns gerne augenzwinkernd vorstellen. Deshalb hat die Handlung in "Das schwarze Schaf", in dem es ja um die Betuwe-Bahnlinie geht, viele linksrheinische Bezüge. Es spielt ins Gelderland hinein, es gibt verschiedene Handlungsorte dort. Wir achten darauf, dass die linksrheinischen Bezüge stark vorhanden sind. Das Lokalkolorit ist genau beobachtet, auf der linken Rheinseite sorgt dafür Renate Wirth aus Xanten, rechtsrheinisch ist Thomas Hesse zu Hause.

Der letzte Krimi erschien solo von Thomas Hesse, jetzt wird wieder im Team gearbeitet, wie macht sich das im Stil der Story bemerkbar?

Hesse/Wirth Der Stil ist weicher, die Charaktere sind niederrheinischer. Alles von hier. Besonders am Herzen liegt uns - und ganz vielen Lesern -, was im Kommissariat mit Karin Krafft, Gero von Aha und Nicolas Burmeester passiert. Die sind Kult, sorgen für Lacher, für amüsante Verstrickungen und spannendes Ermitteln. Sie sind angelegt wie eine Lesefamilie. Mal streitbar, mal herzergreifend - wie im echten Leben.

Beim Titel "Schwarzes Schaf" denkt der Niederrheiner sofort an Kabarett und Hanns Dieter Hüsch, Zufall ?

Hesse/Wirth Absicht! Und Erfüllung von Leservorschlägen. Unsere Niederrhein-Krimis tragen ja stets Tiertitel. Das ist zur Marke geworden. Wieso wir nicht früher auf die Idee mit dem "Schwarzen Schaf" gekommen sind - einfach rätselhaft.

Wie kann man den Lesern auf der linken Rheinseite kurz das endlose Thema Betuwe auf der rechten Rheinseite erklären, das im neuen Kriminalroman eine große Rolle spielt?

Hesse/Wirth Wenn ein Gigant wie die Bahn ein Großprojekt durchzieht und die um ihre Lebensqualität ringenden Anwohner ihre ganze Macht spüren lässt, dann kann Ähnliches überall am Niederrhein passieren. Zur Anschauung lassen wir eine radikale Gruppe linksrheinisch an einer Bahnlinie probieren, was sie an der Betuwe real werden lassen will - spannend und anschaulich zugleich.

SEBASTIAN LATZEL STELLTE DIE FRAGEN.

(RP)
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