Kleve Ein Denkmal wird vergessen

Kleve · Der Mataré-Krieger an der Stiftskirche vergrünt und braucht Pflege.

 Ruht seit den 70er Jahren vor der Stiftskirche: Der von Ewald Mataré geschaffene "Tote Krieger", der an Gefallenen des 1. Weltkriegs erinnert.

Ruht seit den 70er Jahren vor der Stiftskirche: Der von Ewald Mataré geschaffene "Tote Krieger", der an Gefallenen des 1. Weltkriegs erinnert.

Foto: Jan

Er erinnert an die Klever Bürger, die im 1. Weltkrieg gefallen sind: der "Tote Krieger". Geschaffen wurde das Denkmal von Ewald Mataré. 1934 aufgestellt, war es einige Jahre Mittelpunkt des Ehrenmals, das auf dem Platz Stechbahn/Ringstraße/Gruftstraße errichtet wurde. Die Nationalsozialisten konnten sich mit einem am Boden liegenden, toten deutschen Soldaten nicht anfreunden. Er wurde zerlegt und verscharrt. 1977 bei Baggerarbeiten wieder entdeckt, fand das Kunstwerk vor der Stiftskirche eine neue Heimat.

Für den Klever Claus Krause (81) der völlig falsche Platz. "Der gehört eigentlich dorthin, wo er einst zu sehen war", sagt er. Was den Mann jedoch wesentlich mehr ärgert, ist der Zustand, in dem sich das Mataré-Kunstwerk befindet. "Der ganze Krieger ist mit grünen Punkten übersät, die von den umstehenden Bäumen stammen. Sie ließen sich ohne größeren Aufwand beseitigen", ärgert sich der 81-Jährige. Auch der Dreck, der sich in den Nischen ansammelt, müsse zumindest gelegentlich entfernt werden. Das Unkraut um den Sockel herum sorgt zusätzlich für das Bild eines vergessenen Denkmals.

Claus Krause stellt, wenn er in die Stadt fährt, stets sein Fahrrad in der Nähe des Gefallenen ab. Er sieht den Krieger regelmäßig. Für ihn ist es keine besonders gute Visitenkarte der Stadt, wenn Touristen sich eines der bedeutenden Werke anschauen wollen, die Kleve in der Öffentlichkeit zu bieten hat.

Dem 81-Jährigen fällt ebenfalls negativ auf, in welchem Zustand sich die Schilder in der Kreisstadt befinden. Er kritisiert: "Die meisten Hinweistafeln sind völlig verdreckt. So etwa auch eins, mit dem an die Partnerschaft Kleves mit der englischen Stadt Worcester erinnert wird." Es sei so leicht, mit einem Hochdruckreiniger durch die Stadt zu fahren und für saubere Mahnmale und Schilder zu sorgen.

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(Jan)
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