Kleve Ein Abend mit Wagner an der Hochschule

Kleve · Der Musikredakteur der RP, Wolfram Goertz, hält an der Hochschule Rhein-Waal den Vortrag "Lohengrin am Niederrhein – Ein Abend mit Richard Wagner". Er verspricht eine "Abrechnung aus Verehrung".

Nur noch wenige Wochen währt das Richard-Wagner-Jahr, und mancher hingebungsvolle Fan hat noch immer nicht genug von dem großen Meister bekommen. Andere hingegen haben es immer noch nicht geschafft, sich dem vor 200 Jahren geborenen Jubilar überhaupt erstmals zu nähern. Hier bietet sich Abhilfe von kompetenter Seite an. Dr. Wolfram Goertz, Musikredakteur der Rheinischen Post in Düsseldorf, wird am Freitag, 29. November, 20 Uhr, im Audimax der Hochschule Rhein-Waal in Kleve, Marie-Curie-Straße 1, einen Vortrag zum Thema "Lohengrin am Niederrhein - ein Abend mit Richard Wagner" halten.

Goertz verspricht eine "Abrechnung aus Verehrung". In seinen Vortrag wird Goertz eine Zahl von Musikbeispielen einbauen, die an diesem Abend per CD abgespielt werden. Fans können sich auf berühmte Opernmomente freuen, teilweise in unbekannten oder sogar exotischen Aufnahmen. Es erklingen Szenen aus den Opern "Lohengrin", "Tristan und Isolde", "Die Meistersinger von Nürnberg" sowie aus dem "Ring des Nibelungen".

Goertz weiß mittlerweile, dass dieses Thema im Wagner-Jahr ankommt. Seit 2011 hält er alljährlich einen eigenen Vortrag im Rahmen des "Düsseldorf Festival", und und stets waren alle Vortragsabende in kurzer Zeit ausverkauft - dabei bietet die Neanderkirche in der Düsseldorfer Altstadt 500 Plätze. In diesem Jahr war der Ansturm auf den "Abend mit Richard Wagner" so gewaltig, dass die Veranstalter ihn am Abend danach wiederholen mussten. Das Echo war überaus positiv, zumal die Besucher des Abends nicht wussten, welche Werke mit welchen Interpreten erklingen würden. Der Überraschungseffekt spielt also eine große Rolle bei diesem Programm.

Karten für Goertz' Klever Wagner-Vortrag gibt es zum Preis von zehn Euro im Vorverkauf bei der Buchhandlung Hintzen, Hagsche Straße 46, Kleve. Die Einnahmen werden komplett für einen guten Zweck gespendet: für die neue Musikerambulanz am Universitätsklinikum Düsseldorf, die Goertz ins Leben gerufen hat. Dies ist eine interdisziplinäre Spezialambulanz, die sich ausschließlich um erkrankte Musiker kümmert (Internet: www.uniklinik-duesseldorf.de/musikerambulanz).

In ihrer Rezension über den ersten Düsseldorfer Goertz-Wagner-Abend schrieb Regine Müller in der Rheinischen Post: "Man könnte diesen Abend ,Musikalische Sprechstunde' oder ,Betreutes Hören' nennen, er bot einen durchaus heiteren Mix aus Musik, pointierten Analysen und eingestreuten medizinischen Diskursen. Goertz leitete nicht nur zum Hören mit gespitzten Ohren an und erzählte Merk- und Denkwürdiges aus der Musikgeschichte. Sondern er erklärte auch, wie Wagners Musik funktioniert, was im Körper passiert, wenn sich das berühmte Gänsehaut-Gefühl einstellt und die Lieblingsstelle den wohligen Schauer den Rücken herabkrabbeln lässt. Richard Wagner ist für solche Fragestellungen natürlich der ideale Anschauungsgegenstand. Denn wie kein Zweiter verstand der Sachse es, ,im Sinne eines Narkotikums' zu komponieren.

Der Abend, der ein wenig kürzer als ,Rheingolds' dauerte, kreiste aber nicht nur um den Endorphin-Dosierer Wagner, Goertz verhandelte knackig und kursorisch nahezu alle wichtigen Wagner-Themen. Zum Beispiel Wagners chronische Geldnot, die der Bayernkönig Ludwig II. nur zeitweise stillen konnte. Oder seinen Antisemitismus, der zwar unbestritten, aber zu seiner Zeit, so Goertz, ,common sense' gewesen sei."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort