Kreis Kleve EHEC im Kreis Kleve bekannt

Kreis Kleve · Auch wenn im Kreis Kleve bisher noch kein neuer Fall der ansteckenden Darminfektion gemeldet wurde, rät das Kreisgesundheitsamt dringend zu Hygienemaßnahmen insbesondere beim Gebrauch von Nahrungsmitteln.

Die wichtigsten Fakten zum EHEC-Erreger
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Die wichtigsten Fakten zum EHEC-Erreger

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Foto: ddp

Fälle von EHEC-Erkrankungen gab es in den vergangenen Jahren immer mal wieder. Dr. Martina Scherbaum, Leiterin des Gesundheitsamts im Kreis Kleve, kennt die Zahlen: "Im vergangenen Jahr wurden uns drei EHEC-Erkrankungen gemeldet. 2009 und 2008 gab es keinen einzigen bekannten Fall, 2007 einen und 2006 drei." In diesem Jahr ist im Kreis Kleve noch keine EHEC-Erkrankung gemeldet worden — "doch das kann sich auch schnell ändern", betont die Amtsärztin. Sie rät dringend zu sorgfältigen Hygienemaßnahmen, um die Ausbreitung der Krankheit zu stoppen.

Dr. Scherbaum: "EHEC-Bakterien (Enterohämorrhagische E.coli) führen überwiegend zu unblutigem, wässrigen Durchfall mit Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und selten Fieber. Die Durchfallerkrankungen können aber auch in Folge verletzter Darmschleimhaut eine blutige Darmentzündung nach sich ziehen.

In Extremfällen kann es zu lebensbedrohendem Nierenversagen kommen." Wer diese Symptome bei sich feststellt, sollte dringend seinen Hausarzt aufsuchen, rät die Amtsärztin. In den vergangenen Tagen seien die hausärztlich tätigen Ärzte sowie die Krankenhäuser im Kreis Kleve angewiesen worden, umgehend Untersuchungen des Stuhls vorzunehmen, wenn ein Patient über EHEC-typische Beschwerden klagt.

Lebensmittel reinigen

Das Kreisgesundheitsamt rät, vor dem Verzehr pflanzliche Lebensmittel gründlich zu reinigen. Fleischprodukte sollten ausreichend gegart und Milchprodukte nur nach Wärmebehandlung (Pasteurisierung) verzehrt werden. Dr. Scherbaum: "Bei der Zubereitung von Gemüse und Fleisch ist zudem auf eine ausreichende Händehygiene zu achten. Schnittplatten, Messer und andere Haushaltsgeräte sollten nach dem Gebrauch gründlich gereinigt und gespült werden." Eine Impfung gebe es nicht, und Antibiotika seien unwirksam.

Laut Dr. Scherbaum können Menschen aller Altersgruppen von einer EHEC-Erkrankung betroffen sein. Besonders anfällig seien jedoch Säuglinge, Kinder sowie ältere abwehrgeschwächte Menschen für den EHEC-Erreger.

Die Wirte des Erregers seien Wiederkäuer, vor allem Rinder, aber auch Schafe und Ziegen. Dr. Scherbaum rät dazu, sich bei Kontakt mit diesen Tieren gründlich die Hände zu waschen und in ihrer Nähe nichts zu essen.

Der Erreger könne mit der Nahrung, insbesondere mit rohem Fleisch oder Rohmilch aufgenommen werden, ebenso über fäkalienverseuchtes Trink- und Badewasser sowie Gemüse. Außerdem könne EHEC auch von Mensch zu Mensch übertragen werden.

(RP)
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