Kleve Durchblick bewahren bei der Jobsuche

Kleve · Rund 5000 Besucher informierten sich bei der Klever Job- und Ausbildungsplatzbörse in der Stadthalle über Firmen aus der Region. Schüler durften auch moderne Technikanwendungen ausprobieren.

 Niclas Schmuck (16, links) und Kevin Grote (17), Schüler am Berufskolleg, probierten am Stand der Gocher Firma Aptis Virtual-Reality-Brillen aus.

Niclas Schmuck (16, links) und Kevin Grote (17), Schüler am Berufskolleg, probierten am Stand der Gocher Firma Aptis Virtual-Reality-Brillen aus.

Foto: van Offern

Dieser Tag hat sich für Niclas Schmuck (16) und Kevin Grote (17) wahrlich gelohnt. Beide besuchen am Berufskolleg in Kleve die Höhere Berufsfachschule für Informationstechnik. Sie beschäftigen sich bereits intensiv damit, was sie nach der Schule machen möchten. Eine Ausbildung zu beginnen, könnten sie sich gut vorstellen. Welchen Beruf sie genau ergreifen wollen, das wissen sie noch nicht. "Auf jeden Fall etwas Technisches", sagt Kevin, und sein Freund Niclas stimmt zu.

Mit ihrem Interesse an naturwissenschaftlichen Berufen passten die beiden Schüler genau in die Zielgruppe der diesjährigen Klever Job- und Ausbildungsplatzbörse in der Stadthalle. Einen Schwerpunkt haben die Veranstalter auf das Thema "MINT-Berufe" gelegt. "MINT" ist die Abkürzung für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Um die Schüler, die sich einen solchen Beruf vorstellen können, gezielt herauszufiltern, wurden im Vorfeld an den Schulen Fragebögen verteilt. "Diejenigen, die interessiert sind, werden von uns bei der Job- und Ausbildungsplatzbörse zu den entsprechenden Arbeitgebern geführt", sagte im Vorfeld der Veranstaltung Birgit Schumacher von der Wirtschaftsförderung.

Im Fall von Niclas Schmuck (16) und Kevin Grote (17) war das gar nicht nötig. Zielstrebig suchten sie sich die Firmen aus, die ihnen entweder bereits bekannt waren oder die interessante technische Anwendungen mit zur Job- und Ausbildungsplatzbörse gebracht hatten. Am Stand der Firma Ipsen ließen sie sich eine Sortiermaschine zeigen. Der Klever Ofenbauer bildet derzeit in verschiedenen Sparten aus, für Niclas und Kevin kämen etwa Elektroniker, Industriemechaniker oder Mechatroniker infrage.

Lukas Meschnig aus Nierswalde ist Auszubildender zum Elektroniker für Betriebstechnik im ersten Lehrjahr bei Ipsen. Er erzählt Niclas und Kevin von seinen Erfahrungen, und die sind sehr positiv. "Ich habe erst an der Gaesdonck Abitur gemacht und mich dann bewusst für eine Ausbildung entschieden. Bei Ipsen gibt es zurzeit 15 Auszubildende. Es macht großen Spaß, im Team zu arbeiten", sagt der 19-Jährige. Außerdem lerne man jeden Monat einen neuen Bereich des Unternehmens kennen, was für viel Abwechslung sorge. Das hört sich für Niclas und Kevin schon mal gut an, doch sie wollen noch mehrere Betriebe kennenlernen.

Im Untergeschoss der Stadthalle treffen sie auf eine Firma, von der sie bislang noch nichts gehört hatten, den Software-Entwickler Aptis auch Goch. Aptis hat VR-Brillen (Virtual Reality - Virtuelle Realität) mitgebracht. Niclas und Kevin müssen zunächst einen so genannten QR-Code mit ihren Handys einscannen und die Mobiltelefone dann in die VR-Brillen einsetzen. Sekunden später sehen die Schüler den Innenraum eines virtuellen Autohauses vor sich. "VW setzt diese VR-Brillen für die Mitarbeiter-Schulung ein. Per Einblendung können Verkaufsgespräche simuliert werden", erläutert Aptis-Mitarbeiter Mario Baaden. Seine Firma entwickelt Software für die Brillen. Niclas und Kevin sind begeistert. "Könnte man bei Ihnen auch ein Praktikum absolvieren", fragt Niclas. "Gerne" antwortet Mario Baaden.

Wie viele Praktikums- und Ausbildungsstellen gestern genau vermittelt wurden, muss noch ausgewertet werden. Wirtschaftsförderer Joachim Rasch ist sich sicher, dass es ziemlich viele sind: "Es sieht jedenfalls so aus, als hätten wir heute eine Rekordbeteiligung gehabt. Das kann nur ein großer Erfolg werden."

(RP)
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