Bedburg-Hau Driessen: "Ja" zum Hallenbad

Bedburg-Hau · Der Bürgermeister hat sich positioniert, der Rat noch nicht. Ob das "BedburgerNass" geschlossen wird, entscheidet sich nach der Sommerpause. Dann könnte auch die Baugenehmigung fürs Golfresort erfolgen, jetzt ist Offenlage.

 Das BedburgerNass in Schneppenbaum ist dringend sanierungsbedürftig. Doch kann sich die Gemeinde das leisten? Bürgermeister Peter Driessen sprach sich im Rat nun für den Erhalt des Hallenbades aus.

Das BedburgerNass in Schneppenbaum ist dringend sanierungsbedürftig. Doch kann sich die Gemeinde das leisten? Bürgermeister Peter Driessen sprach sich im Rat nun für den Erhalt des Hallenbades aus.

Foto: evers

"Meiner Verantwortung und der möglichen Tragweite ... bewusst, bin ich zutiefst davon überzeugt, dass sich unsere Gemeinde das Hallenbad dauerhaft finanziell leisten kann, um nicht zu sagen, leisten sollte oder gar muss." Mit diesen Zeilen begann Peter Driessen seine persönliche Stellungnahme, die weder mit Kämmerer Georg Fischer noch mit den politischen Parteien abgesprochen war, zum möglichen Fortbestand des Hallenbades "BedburgerNass".

Eins ist damit klar: Der Bürgermeister der Gemeinde Bedburg-Hau hat sich damit eindeutig für das Hallenbad in Schneppenbaum ausgesprochen, der Rat allerdings noch nicht. Er wird erst nach der Sommerpause über das Thema entscheiden.

Kommunale Genossenschaft

Ausschlaggebend dafür war Asmus Schütt vom Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsverband. Auf Einladung des Rates hielt er in der jüngsten Sitzung einen Vortrag zum Thema "Sportstättengenossenschaft". Und diese habe viele Vorteile, so Schütt: "Genossenschaften stehen für die Akzeptanz von Marktmechanismen, ohne gewinnmaximierende Ziele zu verfolgen." Für das Hallenbad in Bedburg-Hau würde sich vor allem die kommunale Genossenschaft als gemeinsames Unternehmen von Kommune, Bürgern und Unternehmen anbieten.

Die Gemeinde Nörten-Hardenberg im niedersächsischen Landkreis Northeim macht es vor. Bis 2005 wies dort das Hallenbad ein jährliches Defizit von 250 000 Euro vor. Seit September 2005 betreibt eine Genossenschaft im Auftrag der Kommune das Hallenbad, Vorstandsvorsitzender ist der Bürgermeister. Mit Erfolg. Nun müssen nur noch 75 000 Euro Betriebszuschuss pro Jahr gezahlt werden.

Zudem wurde das Projekt im Rahmen von "Land der Ideen" im Jahr 2007 ausgezeichnet. Allerdings, so betont Asmus Schütt ausdrücklich, erfordere ein genossenschaftliches Schwimmbad ehrenamtliches Engagement. Und dieses sehen sowohl Bedburg-Haus Bürgermeister Peter Driessen, als auch die politischen Parteien der Gemeinde noch nicht. So habe bisher noch kein Bürger, kein Unternehmen Interesse an einem genossenschaftlichen Modell gezeigt.

Relativ reibungslos verliefen auch die Ratsbeschlüsse über die Änderung des Flächennutzungsplanes beziehungsweise über die Offenlage des Bebauungsplanes Schloss Moyland Golfresort. "Wenn der Bebauungsplan rechtskräftig wird, könnte im September oder im Oktober der Bau der zweiten 18-Loch-Anlage in Till-Moyland starten", sagt Dieter Henseler, Fachbereichsleiter Planen und Bauen, auf Nachfrage der RP.

(juls)
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