Kleve Drei mal Silvia im Klever Kurhaus

Kleve · Silvia II gibt dem Klever Museum Kurhaus ein Gesicht. Ihr Gesicht: Das drei mal drei Meter große monumentale Gemälde ist das Aushängeschild des Museums. Jetzt gibt es das berühmte Bild als Druck in einer Auflage von 60 Stück.

 Die drei Bilder der Silvia entstanden zwischen 197 und 2004. Links Silvia I, die auch schon in Kleve zu sehenw ar, dann die KLever Silvia (II) udn schließlich Silvia III.

Die drei Bilder der Silvia entstanden zwischen 197 und 2004. Links Silvia I, die auch schon in Kleve zu sehenw ar, dann die KLever Silvia (II) udn schließlich Silvia III.

Foto: Museum Kurhaus

Über sechs Jahre liegen zwischen den Bildern: 1997 beginnt die Arbeit an Silvia I, 2004 ist das große Gemälde von Silvia III abgeschlossen. Dazwischen liegt das Gemälde Silvia II, das "Gesicht" des Klever Museums Kurhaus. Es sind monumentale Mädchenporträts, knapp drei mal drei Meter groß, jedes Bild ist rund ein Jahr Arbeit für das unscheinbare junge Mädchen mit den ruhigen Gesichtauszügen, in denen sich in Kleves Silvia II ein Anflug von Ironie geschlichen hat. Alle drei haben diese stille Größe, wie Winckelmann sie für die Klassik gefordert hat. Alle drei stehen beispielhaft für die Arbeit des großen Schweizer Malers Franz Gertsch. Das fotorealistische Bild, das immer flüchtiger, abstrakter wird, je mehr man sich ihm nähert, das sich entzieht, wenn man ihm zu nahe kommt. So, wie die drei Silvias mit ihrem Ausdruck den Betrachter gleichzeitig auf Distanz halten, wie sie ihn anziehen.

 Die drei Bilder der Silvia entstanden zwischen 197 und 2004. Links Silvia I, die auch schon in Kleve zu sehenw ar, dann die KLever Silvia (II) udn schließlich Silvia III.

Die drei Bilder der Silvia entstanden zwischen 197 und 2004. Links Silvia I, die auch schon in Kleve zu sehenw ar, dann die KLever Silvia (II) udn schließlich Silvia III.

Foto: Museum Kurhaus

Vereint sind die Silvias, die ruhige I, die ironische II und die aus dunklem Hintergrund fast drohend blickende III, wie in der Wiener Albertina 2006 selten. Jetzt liegen sie auf dem schweren Tisch in der Bibliothek des Kurhauses in Kleve. Hier werden die Frauen im kleinen Maßstab vereint. Das Motiv ist rund einen halben mal einen halben Meter groß, das Blatt, mit Gertsch-Signatur und Prägedruck misst 72 mal 64 Zentimeter. Damit hat das Kurhaus neben Franz Gertschs Holzschnitt "Bagatelle III" (1500 Euro) ein weiteres Blatt des international bekannten Malers im Angebot.

 Die drei Bilder der Silvia entstanden zwischen 197 und 2004. Links Silvia I, die auch schon in Kleve zu sehenw ar, dann die KLever Silvia (II) udn schließlich Silvia III.

Die drei Bilder der Silvia entstanden zwischen 197 und 2004. Links Silvia I, die auch schon in Kleve zu sehenw ar, dann die KLever Silvia (II) udn schließlich Silvia III.

Foto: Museum Kurhaus

"Wir hatten immer vor, einen Druck der Silvia herauszugeben", sagt Wolfgang Lohmann von den Klever Museumsfreunden. Als das Gertsch-Museum in Burgdorf Silvia I und III dann von Uldry bei Bern drucken ließ, waren die Klever dabei. Damit haben Gertsch-Freunde die einmalige Gelegenheit, alle drei Blätter zu vereinen: Denn in Kleve können auch Drucke aus der Schweiz gekauft werden. Ab morgigen Mittwoch liegen die Blätter parat. Kleves Museumsdirektor Harald Kunde hat sie aus Bern nach Kleve geholt, nachdem Franz Gertsch sie signiert hat. In Kleve werden sie noch mit dem Prägestempel des Museums versehen.

Legt man die Bilder nebeneinander, scheint es, der Schweizer habe die junge Frau, die ihm Ende der 1990er Jahre seine Frau Maria aus einem ihrer Kurse empfohlen hatte, älter werdend porträtiert. Tatsächlich stammen die Fotovorlagen, nach denen Gertsch die junge Frau malte, aus dem gleichen Jahr. In Wahrheit sei es der Künstler, der um Jahre gereift ist, schreibt Reinhard Spieler im Katalog zur Wiener Ausstellung, in der die Silvias vereint waren. Und in den Bildern nicht nur die Jugend, sondern auch Fragen des Alters thematisiert,

(RP)
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