Rettungshubschrauber im Einsatz Ursache von zweitem Draisinen-Unfall in Kleve wohl geklärt

Kleve · Der 29-Jährige, der sich bei einer Draisinen-Fahrt schwer verletzt hatte, hat den Unfall wohl selbst verursacht. Die Sperrung der Strecke ist aufgehoben. Bereits vor zwei Wochen hatte es Verletzte gegeben - damals war wohl ein Rad gebrochen.

 Der jüngste Unfall mit einer Draisine ereignete sich in Höhe Nütterden. Ein oder mehrere Nutzer haben ihn offenbar selbst verschuldet (Archivbild).

Der jüngste Unfall mit einer Draisine ereignete sich in Höhe Nütterden. Ein oder mehrere Nutzer haben ihn offenbar selbst verschuldet (Archivbild).

Foto: Markus van Offern (mvo)

Zu dem schweren Unfall, der sich am Samstag auf der Draisinen-Strecke Kleve-Kranenburg ereignet hat, gibt es neue Erkenntnisse. Laut Polizei hat der 29-Jährige Klever, der bei dem Unfall schwer verletzt wurde, wohl durch seine Leichtsinnigkeit den Vorfall selbst verschuldet.

Gegen 17.50 Uhr am Samstag fuhr eine fünfköpfige Gruppe auf einer der Grenzland-Draisinen zwischen Kleve und Kranenburg. In der Ortschaft Nütterden zwischen den Übergängen Antoniusweg und Erlendeich schloss eine nachfolgende Draisine auf die Gruppe auf. Ein 29-jähriger Klever stürzte aufs Gleisbett zwischen die beiden Draisinen. Hierbei wurde er schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt. Nach notärztlicher Erstversorgung vor Ort wurde er mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus gebracht.

Während die Unfallursache am Sonntag laut Polizei noch nicht feststand, habe man inzwischen mehr Klarheit. So habe sich die Gruppe auf zwei Draisinen aufgeteilt. Der 29-jährige Klever habe sich dann von der voraus fahrenden Draisine aus an der nachkommenden festgehalten. Dann habe er den Halt verloren und sei gestürzt. Bei dem Sturz hat sich der Klever die schweren Verletzungen zugefügt. Ob Alkohol im Spiel war, kann die Polizei nicht sagen, denn bei dem 29-Jährigen wurde kein Atemalkoholtest durchgeführt. Der junge Mann war am Montag noch im Krankenhaus, seine Verletzungen haben sich glücklicherweise als nicht so schwer herausgestellt, wie zunächst befürchtet worden war.

Bürgermeisterin Sonja Northing ordnete, als sie aus der RP von dem Unfall erfuhr und so lange die Unfallursache noch nicht feststand, die sofortige Sperrung der Strecke an. Nachdem sich herausgestellt hatte, dass beim Draisinenbetreiber keine Verschuldung vorliegt, gab sie die Strecke im Laufe des Montagvormittags wieder frei.

Der Unfall am Samstag ist der zweite innerhalb von zwei Wochen. Am 2. August war auf Höhe der Straße Stiller Winkel in Kleve eines der Schienenfahrräder entgleist. Inzwischen gibt es auch zu diesem Vorfall weitere Erkenntnisse. „Die Ursache für die Entgleisung war Materialermüdung“, sagte Northing unserer Redaktion. Das bestätigt Gerd Scholten, Geschäftsführer der Grenzland-Draisine: „Ein Radkranz ist weggebrochen.“ Die Materialermüdung sei im Vorfeld von außen nicht zu erkennen gewesen. „Wir machen regelmäßig Sicherheitskontrollen. Der Mangel am Rad ist nicht aufgefallen“, sagt Scholten. Das Rad sei in einer leichten Kurve an einem abschüssigen Streckenteil abgebrochen.

„Die Gruppe, die mit der Draisine unterwegs war, als sie entgleiste, hat sich nichts zu Schulden kommen lassen“, betont Scholten. Zunächst war der Presse mitgeteilt worden, dass eine 53-jährige Neusserin und ein 26 Jahre alter Mann aus Neuss mit Prellungen und Schürfwunden ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Inzwischen steht fest: „Eine Person hat einen Armbruch erlitten“, sagte Scholten.

Die Staatsanwaltschaft habe die Ermittlungen eingestellt. Gleichwohl habe sich Scholten bei der Gruppe entschuldigt und sie zu einem Essen in einem Restaurant ihrer Wahl eingeladen. „Sie haben das gerne angenommen und sind uns nicht böse“, sagt Scholten. Den Rest dürften die Versicherungen klären. Nach dem Unfall seien alle Draisinen untersucht und keine weiteren Mängel festgestellt worden. „Unsere Draisinen sind sicher“, sagt der Geschäftsführer.

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