Kleve Donsbrüggens biblischer Garten

Kleve · Im kleinen Garten der Familie Heister wachsen Pflanzen und Bäume, die in der Tora, der Bibel oder dem Koran vorkommen – von "Evas Apfelbaum" bis zum "brennenden Dornbusch". Diese Pflanzen um ranken Legenden.

 Claudia Heister hat vier Beet-Einfassungen angelegt, die die vier Evangelien symbolisieren, die Matthäus, Markus, Lukas und Johannes geschrieben haben.

Claudia Heister hat vier Beet-Einfassungen angelegt, die die vier Evangelien symbolisieren, die Matthäus, Markus, Lukas und Johannes geschrieben haben.

Foto: Gottfried Evers

KLEVE-DONSBRÜGGEN Die alte Schmiede Heister in Donsbrüggen ist um eine Attraktion reicher geworden. Einmalig für den hiesigen Raum ist der neu angelegte Bibelgarten. Zieht man von Ägypten aus eine Linie über die am Mittelmeer gelegenen Länder Palästina und Syrien, dem Euphrat und Tigris durch Mesopotamien folgend bis zum persischen Golf, so ergibt sich ein deutlicher Halbmond. Vor 4000 Jahren barg jener mächtige Halbkreis um die Wüste Arabiens, der auch "Fruchtbarer Halbmond" genannt wurde, eine Vielzahl von Kulturen und Zivilisationen. Dort lag das Zentrum der Zivilisation von der Steinzeit bis zum Goldenen Zeitalter der Griechen und Römer.

In dem kleinen Garten der Familie Heister in Donsbrüggen findet man Pflanzen und Bäume, die in den Breiten des "Fruchtbaren Halbmondes" wachsen. Viele dieser Pflanzen und Bäume sind eingebettet in die Geschichten der alten Kulturen, wie die in der Tora, der Bibel oder dem Koran. Beeindruckend sind vier Beeteinfassungen des "Bibelgartens", die die vier Evangelien symbolisieren, denen die Schriften von Matthäus, Markus, Lukas und Johannes zugrunde liegen.

Die "Bücher" wurden so angeordnet, dass der "innere Weg" die Form eines Kreuzes annimmt. Dort gibt es die Passionsblume, Malve, Efeu, einen Feigenbaum, Oleander, Gräser, den Zweig eines Johannesbrotbaumes, eine Palme, Ginster, Lilie, Aloe, Buchsbaum, Mohn, Distel, Myrte, Rose, Dornbusch, Bohnen, Minze, Weihrauch, Koriander, Zwiebeln, Kümmel, Lorbeer, Wermut, Thymian, Salbei, Granatapfel und Lavendel. So finden sich im Bibelgarten Pflanzen und Bäume wieder, die in der Bibel erwähnt wurden. Als Beispiel sei der Feigenbaum genannt, der mit 38 Nennungen als sogenannter "Fruchtbaum" gilt.

Auch ein knorriger, sehr alter Olivenbaum hat Einzug in den Garten gehalten, der ein Projekt von Claudia Heister ist. Dieser Baum, der heute vielfach für mediterranes Flair steht, soll aus Portugal stammen. In der Bibel ranken viele Gleichnisse und Erzählungen um den Weinstock und den Wein. Im Bibelgarten in Donsbrüggen wurde ein veredelter Weinstock gepflanzt. Natürlich fehlt auch der Apfelbaum aus dem Paradies mit der verbotenen Frucht nicht. Binsen und Schilf im kleinen Teich erinnern an die "Errettung" des Moses.

Als Dornbusch findet der Besucher einen Sennabusch. Dabei handelt es sich um einen bis zu zwei Meter hohen Strauch, der auch auf den Bergen des Sinai wächst. Das Phänomen eines brennenden Busches wird auf die Pflanze Diptam zurückgeführt. Aufgrund des Absonderns von Ölen können sich diese an sehr heißen Tagen entzünden. Im Bibelgarten steht auch eine weiße Lilie, ein Symbol der Jungfrau Maria, der Mutter Jesu.

(stw)
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