Kreis Kleve CDU-Duellanten vor der Ochsentour

Kreis Kleve · Die Kreis Klever CDU sucht den Landratskandidaten. Nach Silke Gorißen hat jetzt als zweiter Bewerber Dominik Feyen seinen Hut in den Ring geworfen. Die Mitglieder treffen die Entscheidung.

 Rheinische Post Lokalredaktion Kleve Redaktionsleiter Jürgen Loosen

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Foto: van Offern, Markus (mvo)

Die Katze ist aus dem Sack: Dominik Feyen, 46-jähriger Schulrat im Kreis Kleve, hat, wie von Landrat Wolfgang Spreen vorgeschlagen, seinen Hut als CDU-Landratskandidat in den Ring geworfen. Nach der 47-jährigen Juristin Silke Gorißen aus Bedburg-Hau ist er die Nummer 2 auf der Liste des CDU-Kreisvorstands. Drei Tage lang muss noch abgewartet werden, ob ein Dritter im Bund sich zu den beiden Duellanten gesellt, denn am Montag um Mitternacht läuft die gesetzte Bewerbungsfrist ab, wobei die CDU freilich aus leidvoller Erfahrung weiß, dass rein theoretisch noch am Tag der Aufstellung jemand aus der Deckung kommen könnte. Da sei nur erinnert an die denkwürdige Aufstellung des Klever CDU-Bürgermeisterkandidaten vor fünf Jahren, als Udo Janssen in einem Überrumplungs-Coup gegen den eigentlich gesetzten Wolfgang Gebing gewann. Vor solchen Überraschungen ist man nie gefeit, auch wenn es momentan unwahrscheinlich erscheint.

Tatsache ist nun mal eben, dass einige Amtsträger in Reihen der Christdemokraten wegen einer durchaus denkbaren Niederlage gegen den von SPD, Grünen und FDP unterstützten parteilosen Bedburg-Hauer Noch-Bürgermeister Peter Driessen gar nicht erst mit dem Gedanken spielen, sich zu bewerben. Das gilt für den Reeser Bürgermeister Christoph Gerwers ebenso wie für den Gelderner Kollegen Sven Kaiser und erst recht für den Kalkarer Wirtschaftsförderer Bruno Ketteler, den zwar auch so mancher auf dem Zettel hatte, der aber keinerlei Ambitionen hegt. Jeder aus dieser Riege würde seinen sicheren Job aufs Spiel setzen. Also tut’s keiner.

Und so kann der geneigte Beobachter der politischen Szenerie davon ausgehen, dass es bei den beiden  Kandidaten bleibt, die sich in den nächsten Monaten in einer wahren Ochsentour in allen 16  kommunalen CDU-Verbänden persönlich vorstellen werden, ehe die Mitglieder des Kreises Kleve in der Aufstellungsversammlung voraussichtlich erst nach Karneval 2020 die endgültige  Entscheidung treffen. Die Ausgangslage ist klar: Auf der einen Seite die noch junge Frau aus dem CDU-Establishment, selbst innerhalb der Partei auf vielen Hochzeiten unterwegs,  auf der anderen Seite der politisch nahezu unbeleckte, fast gleichaltrige Seiteneinsteiger. Beide haben jetzt Zeit, die Mitglieder davon zu überzeugen, wem sie die größeren Chancen einräumen, gegen (den viel älteren)  Peter Driessen zu gewinnen.

Ausgang ungewiss.

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