Kleve Diebels live macht ordentlich Boden gut

Kleve · Der runderneuerte Gastronomie-Tempel bietet ab September 270 Sitzgelegenheiten drinnen und bis zu 150 im Biergarten. Kino wird zur "Kuschelecke". In der Ex-Sportsbar können dann Firmen Konferenzen abhalten.

 Noch sind ganz offensichtlich die Handwerker aktiv.

Noch sind ganz offensichtlich die Handwerker aktiv.

Foto: Seybert, Gerhard (seyb)

Die Sträucher im Biergarten sind frisch geschnitten. Und ein kleinerer Baum ist einen Kopf kürzer gemacht worden. Äußerlich sind das aber die einzigen Anzeichen, dass in das Diebels live bald wieder gastronomisches Leben einzieht. Denn die Fenster, die einen Blick ins Innere des künftigen Brauhauses ermöglichen würden, sind mit brauner Pappe verklebt. Scheint so, als ob die neue Betreiberin Annett Kötting erst bei der Eröffnung preisgeben will, wie das Innenleben ausschauen wird. Und das soll dann im September passieren.

 Pächterin Annett Kötting sieht sich mit dem neuen Betriebsleiter, Sascha Malzkorn, in den Räumen um. Schon bald sollen die wieder mit Leben erfüllt sein.

Pächterin Annett Kötting sieht sich mit dem neuen Betriebsleiter, Sascha Malzkorn, in den Räumen um. Schon bald sollen die wieder mit Leben erfüllt sein.

Foto: gerhard seybert

Für die RP machte die Geschäftsführerin dann aber doch mal eine Ausnahme. Was dabei als Erstes auffällt? Sicher die enorme Größe des Betriebes. Und zwar nicht nur, weil die große Theke fehlt. Sondern auch, weil die Wände zum Gründerzimmer, das sich zwischen Kino und Ausgang befand, Geschichte sind. "Unsere Gäste brauchen ja auch Sitzplätze, wenn sie hier essen wollen", erklärt Annett Kötting.

Schließlich wird eine der wichtigsten Säulen des neuen Diebels live die Küche sein. Brunch, Mottowochen, Mittagstisch oder die Verpflegung von bis zu 30 Firmen-Mitarbeitern, die künftig in der ehemaligen Sportsbar ihre Konferenzen inklusive modernstem Equipment abhalten können — Umsatz soll und muss auf vielfältige Art und Weise im neuen Diebels live gemacht werden.

Dazu zählt sicher auch das ehemalige Kino, in dem früher immer auch ein Unternehmensfilm über die Brauerei gezeigt wurde. "Hier haben wir etwas erweitert und wollen eine Art Kuschelecke entstehen lassen — mit viel Plüsch und vielleicht einem Kronleuchter", sagt die Pächterin und muss dabei schmunzeln.

Denn richtig gekuschelt wird hier natürlich nicht. Aber eine Art gemütlicher Oase, die sich ansonsten vom Brauhaus-Ambiente etwas abhebt und die man vielleicht mal reservieren kann, soll's dann doch schon sein.

Ansonsten werden ein paar leicht erhöhte Podeste den Innenraum auflockern. 270 Gäste finden dann hier Platz. Das Mobiliar ist bereits angeschafft. Doch vor allem am Wochenende reicht diese Anzahl nicht aus. "Unsere Konzession beläuft sich auf knapp 600 Besucher. Und darauf hoffen wir natürlich auch an Frei- oder Samstagen, wenn abends auch getanzt werden kann", so die Geschäftsführerin, der die Vorfreude eigentlich ständig ins Gesicht geschrieben steht. Doch bis dahin ist noch ein recht weiter Weg. Denn momentan sind vor allem die Elektriker beschäftigt. Strippen ziehen im Akkord ist angesagt. Dass überhaupt relativ viel erneuert werden muss, bestätigt Annett Kötting nicht. Muss sie aber auch nicht.

Vom Biergarten blickt sie anschließend ins Sudhaus. Und auch hier kann sich die Chefin ein Schmunzeln nicht verkneifen. Vor ihrem geistigen Auge dürfte wohl schon der Spielfilm ablaufen, wie Gäste sich in der sogenannten Büfett-Zone bedienen. Beim Brunch beispielsweise. Um im Sommer dann in den Biergarten zu wechseln.

Für den sind übrigens noch keine neuen Tische und Stühle bestellt. Weil sich die Open-Air-Saison am Niederrhein im September meistens bedenklich dem Ende entgegenneigt. Neues Mobiliar soll es erst für die nächste Saison geben.

Plötzlich hat es Annett Kötting eilig. Sie deutet auf einen wartenden jungen Mann, der sich um einen der Jobs im "Live" bewerben will. Ein anderer hat diese Prozedur bereits hinter sich. Er ist der neue Betriebsleiter, heißt Stefan Malzkorn und hat nach einigen Stationen in der Ferne den Weg zurück an den Niederrhein gefunden. Ein Nieukerker.

(RP)
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