Kleve Die Sternsinger sind da

Kleve · In diesen Tagen laufen die Sternsinger von Haus zu Haus, bringen den Segen und sammeln Geld für Not leidende Kinder. Die RP begleitete Danique (11), Maurice (10) und Oliver (12) aus Kleve.

Jeder hat eine eigene Aufgabe: Danique (11) klingelt an der Haustür, Oliver (12) sagt den Spruch auf, und Maurice (10) hält den Stern hoch. Gemeinsam singen sie das Lied „Wir kommen daher aus dem Morgenland“. Als Belohnung gibt’s meist Kleingeld für die Sammeldose, manchmal auch eine Tafel Schokolade oder eine Tüte Chips für unterwegs. Die drei lachen, sie rufen freudestrahlend: „Die Sternsinger sind da.“ Ihre erste Station: das Altenpflegeheim und das betreute Wohnen des Herz-Jesu-Klosters an der Hagschen Poort.

Segen und sammeln

Die drei Kinder, die die Stiftskirche und Propsteikirche St. Mariä Himmelfahrt und die Christkönigkirche Kleve entsandt hatten, sind eine von vielen Gruppen. Festlich gekleidet und mit einem Stern vorneweg ziehen sie in diesen Tagen von Haus zu Haus und von Tür zu Tür in der Schwanenstadt. Als Heilige Drei Könige bringen sie den Segen „Christus mansionem benedicat – Christus segne dieses Haus“ und sammeln Geld für Not leidende Gleichaltrige in aller Welt.

„Wie singen für die armen Kinder“, sagt auch Maurice stolz, der mit ganzer Kraft den großen, gelben Stern in die Höhe stemmt. Der kleine Junge mit der dunklen Hautfarbe und den großen Kulleraugen ist zum ersten Mal bei den Sternsingern dabei. Keine Frage: Er ist der Melchior. „Ich habe mir gestern Abend noch einen Film über Sternsinger angeschaut und mich heute Morgen ganz dick angezogen“, berichtet Maurice über seine Vorbereitungen. Danique, die als König Kaspar verkleidet für eine andere Sternsingerin eingesprungen ist, fröstelt dagegen. Sie mummelt sich während des Fußmarsches durch die Stadt in ihren goldenen Umhang ein. Nur Oliver ist bei dem Trio der Routinier. Er läuft jedes Jahr mit, seine Motivation: „Es macht mir einfach Spaß, den Leuten den Segen zu bringen und Geld für Misereor zu sammeln. Und am Ende bekommt jeder auch eine Tüte Süßigkeiten“, sagt der Junge mit den roten Haaren lächelnd. Er ist diesmal König Balthasar.

Die katholischen Kirchengemeinden St. Mariä Himmelfahrt und Christkönig schickten nach den verschiedenen Aussendungsgottesdiensten in den vergangenen Tagen und heute insgesamt 120 Kinder mit ihren Betreuern los. „Sternsingen ist mühsam, aber meistens ein ganz tolles Erlebnis“, sagt Kaplan Dietmar Heshe.

Und dieses Jahr sei das Dreikönigssingen zudem etwas ganz Besonderes. Der Grund: Die Sternsingeraktion „Kindermissionswerk“ aus Aachen feiert ihren 50. Geburtstag.

(RP)
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