Kleve Die Show des Jahres

Kleve · Vom 90-jährigen Kreuzfahrt-Seelsorger bis zum frischgebackenen Weltmeister - der Jahresrückblick "Made in Kleve" in der Stadthalle hatte wieder viel zu bieten.

 Die Klever Gruppe "Patchwork" - kürzlich zum Weltmeister gekürt - führte ihren "Video-Clip-Dance" vor.

Die Klever Gruppe "Patchwork" - kürzlich zum Weltmeister gekürt - führte ihren "Video-Clip-Dance" vor.

Foto: van Offern Markus

KLEVE Was alles in einem Jahr passiert. Bei "Made in Kleve" bekamen die Gäste die Höhepunkte des Geschehens in der Schwanenstadt präsentiert, gepaart mit Interviews auf der Bühne, Musik und Tanz - dieses Mal sogar weltmeisterlich.

 Bundesliga-Schiedsrichter Guido Winkmann plauderte im Gespräch mit Anne van Eickels und Helmut Vehreschild.

Bundesliga-Schiedsrichter Guido Winkmann plauderte im Gespräch mit Anne van Eickels und Helmut Vehreschild.

Foto: van Offern Markus

Der filmische Rückblick auf das erste Quartal 2017 stand ganz im Zeichen des Jubiläumsstadtfests 775 Jahre Kleve, begonnen mit dem Turmblasen von der Schwanenburg. Den Gästen wurde so manches vor Augen geführt, das schon fast wieder vergessen war: Die gestohlenen und wiederbeschafften Krippenfiguren aus der Stiftskirche, die Bauerndemo gegen die Plakataktion von Umweltministerin Barbara Hendricks, die Elterndemo gegen das Losverfahren an Klever Schulen, die letzte Fahrt der Fähre Martin Schenk auf dem Altrhein und Hund Paul, der im abgerutschten Hang an der Kaskade festhing.

 Lässiger Auftritt: Prof. William Megill erklärt Moderatorin Steffi Neu das von seinen Studenten gebaute U-Boot.

Lässiger Auftritt: Prof. William Megill erklärt Moderatorin Steffi Neu das von seinen Studenten gebaute U-Boot.

Foto: van Offern Markus

Die Feuerwehrmänner Jürgen Buil und Tobias Loosen erzählten von Pauls spektakulärer Rettung und anderen tierisch aufregenden Einsätzen. Pfarrer Hubert Janssen bewies, dass er auch mit 90 Jahren noch in der Lage ist, ein großes Publikum mit seinen Erzählungen zu fesseln. Der Geistliche segelte bereits 1938 von Kleve zur Ferieninsel Ameland. Auch später hat ihn die See nicht mehr losgelassen: Von 1951 bis 2013 war er weltweit auf Kreuzfahrtschiffen als Seelsorger unterwegs.

 Welt-am-Sonntag-Chefredakteur Peter Huth erzählte auch von seinen Anfängen in der Klever Grenzland Post.

Welt-am-Sonntag-Chefredakteur Peter Huth erzählte auch von seinen Anfängen in der Klever Grenzland Post.

Foto: van Offern Markus

Was ist 2017 noch passiert? 50 Jungtiere bereichern den Tiergarten. Das Kombibad feiert Richtfest. Das zweite Stadtradeln geht ebenso wie das Schwanenritter-Race über die Bühne, Herzchirurg Prof. Schuster feiert Abschied und die Verwaltung zieht ins neue Rathaus. Die Show ging sportlich weiter. Silke Thissen erzählte dem Publikum, wie man Deutsche Meisterin im Kegeln wird und dass sie eine große Chance auf die Teilnahme an der kommenden Weltmeisterschaft hat. Thissen: "Leider geht's nur nach Holland."

 Beste Unterhaltung: Fürs Publikum gab's in der Klever Stadthalle viel zu lachen.

Beste Unterhaltung: Fürs Publikum gab's in der Klever Stadthalle viel zu lachen.

Foto: markus van Offern

Joachim Böhmer, Geschäftsführer von Derbystar, berichtete den Moderatoren Anne van Eickels, Steffi Neu und Helmut Vehreschild (der nach zehn Jahren seinen Abschied feierte), wie es seiner Firma gelungen ist, dem großen Rivalen Adidas ein Schnippchen zu schlagen und den Zuschlag für den Bundesligaball ab der nächsten Saison zu erhalten. "Ich hatte Tränen in den Augen, als ich von unserem großen Erfolg erfuhr", sagte Böhmer. Bundesliga-Schiedsrichter Guido Winkmann, erklärte, weshalb er glaubt, "dass in acht bis zwölf Wochen niemand mehr über den Videobeweis redet". Und er plauderte aus dem Nähkästchen: "Manager können manchmal mehr nerven als Trainer." Stress entwickele er nur selten, so der Klever. Aus gutem Grund: "Du kannst es eh keinem Recht machen."

Nachdem Klever Journalisten in einem Videoeinspieler verrieten, was für sie die Höhepunkte des Jahres waren, betrat "Patchwork" die Bühne. Die Tänzerinnen bewiesen, dass sie völlig zurecht für ihren "Video-Clip-Dance" in Tschechien zum Weltmeister gekürt wurden.

Oliver Feyen hat einen neuen Krebstest entwickelt. Im Gespräch erzählte er Steffi Neu, wie es dazu kam. Gewohnt lässig und witzig war Prof. William Megill, der Wissenswertes über das von seinen Studenten entwickelte U-Boot berichtete. Der Klever Erik Karl entsandte in einer Videobotschaft aus Mexiko Grüße an seine Heimatstadt.

Welt-am-Sonntag-Chefredakteur Peter Huth lieferte unterhaltsame Anekdoten- unter anderem von verschwundenen Schlagzeilen. Herzerwärmend der Auftritt des Flüchtlings Amadou, der in einer Klever Firma gerade seine Ausbildung absolviert und sich über seine bestandene Führerscheinprüfung freut. "Danke, dass Sie mich so toll hier aufnehmen", sagte er. Bevor es zum großen Finale auf der Bühne kam, erzählte Comedian Markus Kock Klever Stadtgeschichte vom Urknall bis heute nach. Den Schlusspunkt hinter zweieinhalb Stunden "Made in Kleve" setzte die vom Supertalent her bekannte Gruppe Stay KingPin.

(RP)
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