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Kleve-Kellen Die Schützenhaus-Rettung hat begonnen

Kleve-Kellen · Facebook-Gruppe "Pro Schützenhaus Kellen" hat schon über 1300 Unterstützer. Beschwerdeführende Nachbarn melden sich: "Wir sind nicht gegen das Schützenhaus Kellen als Kultur- und Vereinshaus." Unterschriftenliste im Umlauf.

 Rainer und Martin van Laak (v.r.) sind noch die Pächter des Schützenhauses in Kellen.

Rainer und Martin van Laak (v.r.) sind noch die Pächter des Schützenhauses in Kellen.

Foto: Evers

Der RP-Exklusivbericht über das mögliche Aus des Kellener Schützenhauses ist eingeschlagen wie eine Bombe. In Windeseile gründete sich nur wenige Stunden nach Erscheinen des Artikels eine Facebook-Gruppe der Initiative "Pro Schützenhaus Kellen", die bis gestern Nachmittag schon über 1300 Unterstützer verzeichnete. Tenor zahlreicher Kommentare: "Das Kellener Schützenhaus darf nicht sterben." Martin van Laak, gemeinsam mit seinem Vater Rainer Pächter des Gastronomiebetriebs, zeigte sich gestern überwältigt von der Resonanz: "Wir sind völlig überrascht und sehr dankbar. Schön zu wissen, dass es eine solche Unterstützung gibt."

Markus Mott hatte die Idee zur Facebook-Gruppe. "Ich habe den RP-Artikel gelesen und mit Freunden diskutiert, was man da machen kann. Es sind zahlreiche Ideen geflossen. Und man sieht an der Zustimmung, wie wichtig das Schützenhaus für Kellen und Kleve ist." Mott selbst wohnt in Hau und ist dort Mitglied der St.-Antonius-Schützenbruderschaft. "Ich bin häufig im Kellener Schützenhaus. Das ist eine der ganz wenigen Adressen, wo man in Kleve noch feiern kann." Spontan hatten sich bereits am Sonntag gut 40 Personen dort getroffen, um die weitere Vorgehensweise zu beraten. Markus Schlegel, Mitglied im Kellener Schützenverein und auch bei den Brejpott-Quakern im Elferrat aktiv, steht Markus Mott zur Seite und entwarf auch eine Unterschriftenliste, auf der es wörtlich heißt: "Regelmäßige Beschwerden auf Grund des Lärmpegels bei Veranstaltungen bedrohen die Existenz des Kellener Schützenhauses. Ohne eine Planungssicherheit, diese Veranstaltungen auch in Zukunft durchführen zu können, ist eine wirtschaftliche Führung des Schützenhauses nicht möglich. Wir wollen das Kellener Zentrum der Vereinsarbeit und der sozialen Zusammenkunft retten. Mit der Unterschrift fordere ich die Stadt Kleve auf, durch Satzung das Immissionsschutzproblem des Schützenhauses zu klären oder mit finanziellen Mitteln bauliche Maßnahmen zum Schallschutz zu unterstützen, um das Problem zu lösen."

Per Mail meldeten sich gestern mehrere Nachbarn zu Wort, die ihre Sicht der Dinge darstellen: "Rainer und Martin van Laak sind seit 2011 Pächter des Schützenhauses. Bereits bei den ersten Veranstaltungen war uns Nachbarn klar, dass sich der Lärmpegel extrem geändert hat. Mehrere Nachbarn, die seit Jahrzehnten in guter Nachbarschaft mit dem Schützenhaus lebten, erstatten seit diesen Tagen immer wieder Anzeigen wegen Störungen der Nachtruhe." Messungen aus dem angesprochenen Gutachten hätten ergeben, dass gegen das Landesimmissionsschutzgesetz verstoßen wurde. Weil die Pächter van Laak absolut uneinsichtig waren und sind, seien jetzt Auflagen der Stadtverwaltung erfolgt. "Angebote und Versprechungen wurden nicht eingehalten, Hilfsangebote der Nachbarn wurden ausgeschlagen. Es hätte ausgereicht, einfach am Lautstärke- bzw. Bassknopf zu drücken", heißt es weiter. Wert legen die Verfasser der Mail darauf, "dass wir betroffenen Nachbarn nicht gegen das Schützenhaus Kellen als Kultur- und Vereinshaus sind".

Ralph van Hoof, Fachbereichsleiter im Amt für öffentliche Sicherheit und Ordnung der Stadt Kleve, weist darauf hin, dass sich die Gesetzeslage im Laufe der Jahrzehnte geändert habe und etliche Veranstaltungen laut Gutachten zu laut sind. Bis Ende Januar müsse der Schützenverein nun ein Konzept vorlegen. "Danach kommen wir wieder alle zusammen und prüfen, wie der finanzielle Rahmen ist", sagt van Hoof.

(RP)
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