Kleve Die Schalen entdecken

Kleve · Die Verantwortlichen des Theaterprojektes "Team Act" sind begeistert über die Zahl der Anmeldungen. Obwohl die Proben erst in den Herbstferien beginnen, wollen jetzt schon 30 Mädchen und Jungen bei "Peer Gynt" mitspielen.

Goch-Asperden "Erwachsen werden ist mit Bildern verbunden", erzählt Regisseurin Doro Höing und nippt an ihrem Kaffee, "und das Grundgerüst für diese Bilder steht jetzt erstmal." Das Grundgerüst ist das Drehbuch zum bislang einmaligen Gocher Theaterprojekt "Peer Gynt" (RP berichtete).

Oft sitzen die Verantwortlichen zusammen: Regisseurin und Theaterpädagogin Doro Höing, die bildende Künstlerin Nicole Peters, gemeinsam im Wohnzimmer von Martin Lersch. Ausnahmsweise fehlen Nina Funk, die für Tanz und Choreographie verantwortlich ist, und die Videokünstlerin Zhenia Couso-Martell. Die Vorbereitungen sind voll im Gang. Aus dem im Original dreistündigen Theaterstück hat Doro Höing anderthalb Stunden herausgekürzt. Dabei sind die Traumszenen in der Originalsprache von Henrik Ibsens Stück aus dem Jahr 1867 geblieben. Die realen Szenen hat sie versucht, in die Sprache der Jugendlichen zu übertragen. "Wie gut mir das gelungen ist, werden wir bei den Proben sehen."

Aktive Mitarbeit gefragt

Die Jugendlichen sollen bei den Proben des Stücks nämlich die Möglichkeit bekommen, es mitzuentwickeln. 30 Interessenten haben sich bis jetzt schon für das multimediale Projekt angemeldet. Elemente aus Musik, Tanz, Theater, Kunst und Videoinstallationen sollen "Peer Gynt" bei den Aufführungen am 24. und 25. Oktober lebendig werden lassen. Das Projekt ist ein Experiment. Alles kann, nichts muss – Hauptsache ist, dass am Ende ein Stück auf der Bühne des Gocher Kastells zustande kommt. Und zwar gespielt von 15- bis 21-jährigen Jugendlichen.

Und passend zu diesem Konzept ist auch das Stück: " ,Peer Gynt' ist ein Stück über das Erwachsenwerden, über das Suchen und Finden der eigenen Identität", erörtert Martin Lersch; er wird für den musikalischen Teil des Stückes verantwortlich sein. "Eine Rolle bei dieser Suche im Stück wird auch die Sprache spielen. Der Kontrast zwischen klassischer und alltäglicher Sprache lässt Spannung entstehen."

Sicher ist, dass Peer Gynt von mehreren Jugendlichen dargestellt wird. Und falls ein Mädchen Peer spielen möchte, "wird das Stück soweit umgeschrieben", sagt Doro Höing und erklärt weitere Ideen: "Wir werden im Kastell nicht nur die Bühne, sondern den ganzen Raum für unsere Umsetzung nutzen."

Zusammenführen

Den Platz werden sie wohl auch brauchen, um die Teilgruppen aus Musik, Tanz, Schauspiel, Videoarbeit und Bühnenbild am Ende zusammenzuführen. Innerhalb der Herbstferien soll das komplette Stück entstehen. "In dieser Zeit wird bestimmt mal ein Punkt kommen, an dem mal die Luft raus ist", ahnt Höing, "aber das gehört auch zum Theater und zum Erwachsenwerden. Wichtig ist nur, dass wir gut zusammenarbeiten, Spaß haben, alle etwas lernen und am Ende eine bombastische Aufführung herauskommt."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort