Kreis Kleve Die Lust auf Grünkohl

Kreis Kleve · Start der zweiten Grünkohlwoche im Kreis Kleve beim Bauernmarkt auf Haus Riswick. 44 Gastronomiebetriebe bieten das Wintergemüse in verschiedenen Zubereitungen an. Lebenswichtige Vitamine im Winter.

kreis kleve Grünkohl mal anders: Kartoffelteig mit der Wintergemüse-Füllung und Möhrenstückchen. Damit diese "Kartoffeltarte" richtig mundet, wird ein pikanter Kräuterquark dazu serviert. "Ausgezeichnet. Lecker. Einfach super." Die Menschen schweben im siebten Genuss-Himmel, als sie die Kreation von Küchenmeister Norbert Aymanns auf dem Bauernmarkt im Landwirtschaftszentrum Haus Riswick in Kleve probieren. Hier fiel gestern der Startschuss zur zweiten Grünkohlwoche im Kreis beim Verzehr der Häppchen.

Wer Lust auf die vitaminreiche Kost in verschiedenen Zubereitungen hat, bekommt eine große Auswahl serviert. 44 Gastronomen von der kleinen Kneipe bis zum Sternehotel verwöhnen ihre Gäste. Grünkohl mit Mettwurst wird überall gereicht. Dazu gibt's die Kür des Hauses: Wintergemüse im Mürbeteigkuchen oder als Lasagne und andere Variationen. Der Klassiker war gestern ein Renner: Anneliese Hawix von der Fleischerei Hawix kochte das Eintopfgericht mit geräucherten Mettenden aus einem großen Pott für die Liebhaber des niederrheinischen Nationalgerichtes. Und davon gibt's eine große Schar. Denn bereits fünf Minuten vor dem Verkauf des Wintergemüses bildete sich vor dem Topf eine Menschentraube.

Mit Curry aus dem Wok

Aber es muss nicht unbedingt der Klassiker sein: Küchenmeister Norbert Aymanns reichte am Stand der Emmericher Bio-Gärtnerei Voorthuysen auch Wintergemüse mit Curry aus dem Wok. Diese Kreation des selbstständigen Meisters ist eine niederrheinische-exotische Verführung. Wem diese Häppchen zu scharf waren, der labte sich an der Grünkohlsuppe.

"Grünkohl und andere Kohlsorten sind im Winter wichtig. Mit dem Verzehr des Gemüses erhält der Körper die lebenswichtigen Vitamine, die der Mensch im Sommer durch Obst und Salate bekommt", erläuterte Aymanns. Ohne Grünkohl kein Leben, so die scherzhaft-zugespitzte Formulierung des Küchenmeisters. Vitamin C, Mineralien, Eisen und Magnesium sind im grünen Wintergemüse, das ähnlich angereichert und gesund ist wie der Spinat, informierte der Experte.

Aus Griechenland

Das niederrheinische Nationalgericht hat seinen Ursprung wahrscheinlich in Griechenland, so Aymanns, der auch Rezepte für die Zubereitung des Gemüses gab. Dort wurde 400 Jahre vor Christus ein krausblättriger Blattkohl entdeckt, der später bei den Römern "Sabellinischer Kohl" heißt. Das Wintergemüse zählte in der römischen Küche zu den Delikatessen. Bauern brachten es durch den Anbau des Kohls zu Wohlstand.

Die längste Wintergemüse-Tradition hat in Deutschland übrigens die Stadt Bremen. Hier wird seit 1545 ein öffentliches Grünkohlessen gefeiert.

(RP)
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